Der Nikolausturm stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert und wurde im Zuge des Ausbaus der Stadtmauer im Jahre 1505 erhöht. In diesem Turm wurde Schießpulver gelagert. Daher ist der Turm nicht nur sehr hoch, sondern auch nur schwer zugänglich und hat kaum Fenster. Im Mittelalter galt er als kanonensicher und wurde nie zerstört. Die heute noch erkennbaren Spuren durch Kanonenbeschuss stammen aus dem Siebenjährigen Krieg, als die Stadt 1758 von französischen Truppen angegriffen wurde.Direkt hinter dem Nikolausturm steht der Dicke Turm, der seinem Namen alle Ehre macht. Er ist das mächtigste Bollwerk der Stadtmauer und wurde erst 1712 errichtet. Seine Mauern sind über einen Meter mächtig. Die mittelalterliche Stadtmauer hatte viele verschiedene Aufgaben. Zum einen schützte sie die Stadt vor Feinden, vor allem jedoch von Räuberbanden. Im Mittelalter zogen oft kriminelle Gruppen/Klans durchs Land und überfielen immer wieder reisende Händler, manchmal auch ungeschützte Dörfer, Höfe in Alleinlage und kleinere Klosteranlagen. Meist kamen die Räuber ohne Strafe davon, denn man konnte sie nicht ausfindig machen. Städte hingegen schreckten die Gauner mit ihren Mauern und Türmen ab.
Lage der beiden Türme an der heutigen Stadtmauer.Heute noch bestehende Stadtmauer.
Blick aus dem Zwingergraben auf Nikolausturm [1] und Dicken Turm [2] an einem Regentag