Paradewall-Anlagen

Die Paradewallanlagen sind die letzten Zeugnisse der ehemaligen Befestigungsanlagen von Oldenburg. Im Mittelalter war die Stadt von einer Stadtmauer umgeben, der Burgbereich hatte eigene Befestigungsanlagen, die mehrere Wassergräben und Wallanlagen umfassten. Geflutet wurden die Gräben durch das Wasser der Hunte und Haaren. Durch sich langsam verändernde Kriegs- techniken mussten die Verteidigungsanlagen im Laufe der Geschichte immer wieder angepasst werden. Bereits unter dem letzten Grafen Anton Günther kam es zu Verstärkungen der mittelalterlichen Maueranlagen. Besonders während des Dreißigjährigen Krieges folgte ein deutlicher Ausbau der Wehranlagen. Es entstand eine typische Stadtfestung mit mächtigen Mauern, welche die gesamte Stadt und den Schlossbezirk umgaben. Nachdem Oldenburg an das Dänische Königshaus gefallen war, bauten die Dänen Oldenburg ab 1730 zu einer Königsfestung aus. Es war das südlichste Bollwerk der Dänen und daher sehr wichtig zur Verteidigung des Königreiches. Diese massive Befestigungsanlage hatte über 31 verschiedene Bollwerke, Bastionen und Schanzen und wurde 1746 fertiggestellt. Die Festungsanlagen hatten jedoch nicht lange Bestand, bereits 1764 wurden sie wieder abgerissen. Anstelle der Verteidigungsanlagen entstand eine die Stadt umgebende Grünfläche, in der du derzeit stehst. An dieser Stelle ließ der erste Großherzog von Oldenburg, Friedrich August, eine Prachtstraße zum Schloss errichten. Dadurch entstand der Paradewall, benannt nach den Paraden, die der Herzog hier abhielt, um sich von seinen Untertanen feiern zu lassen. Solch ein Verhalten war zu dieser Zeit gang und gäbe in deutschen Herzogtümern. Nach den Wirren der zurückliegenden Kriege zeigten sich die Herrscher gerne als volksnah und verständnisvoll für ihre Untertanen. In den 1950 Jahren wurde diese Prachtstraße im Zuge neuer Straßen- und Stadtplanungen für immer zerstört. Seit 1991 wurde versucht, diese Geschichte wieder sichtbar zu machen, auch wenn die Straßen geblieben sind. Die Steinvasen sind Repliken und erinnern an die Prachtstraße zum Schloss. Die städtebaulichen Verfehlungen haben bleibende Wunden in der Stadt hinterlassen.
Plan der Stadtmauer mit Toren und Türmen
Altstadt
Neustadt