Prinzenpalais & Augusteum

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Oldenburg eine Stadt mit unter 10.000 Einwohnern. Damals umfasste die Stadt nur den heutigen Innenstadtbereich. Im Mittelalter hatte die Siedlung wahrscheinlich keine 1000 Bewohner. Daher war der von der Stadtmauer umgebene Bereich wahrscheinlich nicht komplett bebaut. Vielmehr lagen in vielen mittelalterlichen Städten entlang der Mauer Felder und Gärten der Bewohner. Dadurch waren diese vor Angreifern geschützt. Während der Gründerzeit des 19. Jahrhunderts wuchs die Stadt deutlich über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus und es entstanden große neue Stadtviertel rund um die Kernstadt. Die Anfänge dieser Expansion sind an dieser Stelle zu entdecken. Das Prinzenpalais (siehe Bild oben) ließ Herzog Peter Friedrich Ludwig (*1755, 1829) im Stil des Klassizismus errichten. Es wurde 1826 fertiggestellt. Ursprünglich war es das Wohngebäude für zwei seiner verwaisten Enkel, die hier einzogen. Später wurde es um einen Anbau, in dem ein Festsaal untergebracht war, erweitert. Nach dem Tod der Enkel um 1900 wurde das Gebäude anderweitig genutzt. Das Augusteum wurde 1867 eröffnet und gilt als das erste Museumsgebäude in Norddeutschland. Im Jahr 1843 gründete sich der Oldenburger Kunstverein. Er ließ zusammen mit dem Großherzog Nikolaus Friedrich Peter (*1827, 1900) das Gebäude errichten, um hier die herzogliche Kunst der Bevölkerung zugänglich zu machen. Benannt ist das Gebäude nach dem Großherzog Paul Friedrich August, dem Vater des Großherzogs Nikolaus Friedrich Peter. Es sind Meisterwerke niederländischer, italienischer, deutscher und französischer Maler des 15. bis 18. Jahrhundert zu bestaunen.
Augusteum