Pulverturm
Der Pulverturm ist das letzte noch erhaltene
Bauwerk der ehemaligen Stadtmauer von
Oldenburg. Er wurde 1529 errichtet, als der
damalige Graf von Oldenburg die
Befestigungsanlagen verstärken ließ. Die
mittelalterliche Stadtmauer hatte insgesamt
fünf Stadttore, an dieser Stelle stand das
Everster Tor.
Da sich die Kriegsführung im 17. Jahrhundert
änderte und schwerere Kanonen genutzt
wurden, musste der Turm im Laufe der Zeit
immer wieder verstärkt und erweitert werden.
Der Turm hat eine Wandstärke von 1,60 Meter
und konnte damit auch schwerem Beschuss
standhalten.
Nachdem die Stadtbefestigung ab 1816
abgerissen wurde, blieb nur der Pulverturm
erhalten. Der damalige Großherzog nutzte den
Pulverturm bis 1900 als Eiskeller.
Zu dieser Zeit gab es noch keine Kühlschränke,
sodass es keine Möglichkeit der Kühlung für
Lebensmittel im Haus gab. Stattdessen wurden
die Lebensmittel in Kellern oder in alten
Geschütztürmen gelagert. Um das Kühlen im
Sommer zu verbessern, brach man im
Spätwinter Eisschollen auf der nahen Hunte
oder dem Stadtgraben und brachte diese in den
Pulverturm. Dadurch wurde das Innere des
Turmes gekühlt, auch wenn die Eisschollen über
den Sommer natürlich langsam schmolzen.