Rathaus
Im Bereich des Marktplatzes liegen die
Ursprünge der Stadt. Bereits im 7. Jahrhundert
befand sich hier, am Rande der Hunte eine
kleine Bauern- und Fischersiedlung, lange
bevor die Burg (12. Jahrhundert, vgl. Station 1)
errichtet wurde. Diese Siedlung muss bereits
damals bedeutsam gewesen sein. Hier standen
mehrere Bauernhöfe und Wirtschaftsgebäude.
Wer die Bewohner dieser Siedlung waren, ist
unbekannt.
Nachdem die Burg südlich der Wohnsiedlung
gegründet worden war, erlebte die Siedlung
gegen Ende des 12. Jahrhunderts einen
wirtschaftlichen Aufschwung und wurde
erstmals als Oldenburg bezeichnet. Wenig
später entstand hier der Marktplatz und ein
erstes Rathaus wurde erwähnt (1355).
Im Jahr 1635 war dieses mittelalterliche
Gebäude baufällig geworden. Nachdem es
abgerissen wurde, entstand ein wunderschöner
Neubau. Das im Stil der Weserrenaissance
errichtete Rathaus zählte zu den schönsten
Rathäusern Deutschlands. Im 19. Jahrhundert
war auch dieses Rathaus zu klein geworden.
Aber anstatt es durch einen Anbau zu
erweitern, wie es viele andere Städte zu dieser
Zeit praktizierten, entschied sich der Stadtrat
dazu, das Gebäude abzureißen. Auch der
Protest der Bevölkerung änderte nichts am
Schicksal des Gebäudes. Dadurch wurde eines
der schönsten Gebäude der Innenstadt für
immer zerstört.
Im Jahr 1888 wurde das heutige Gebäude im
Stil der Neorenaissance errichtet, wobei
Stilelemente der niederländischen Renaissance
genutzt wurden. Dadurch sollte sich das
Gebäude besser in die historische Altstadt
eingliedern. Das Besondere ist der dreieckige
Grundriss des Rathauses. Seit 1995 ist an der
Spitze des Rathauses ein Glockenspiel
angebracht, welches die Oldenburg-Hymne
spielt.
Über dem Haupteingang auf der Rückseite des
Rathauses steht: Erst wäg`s, dann wag`s.
Dieser Spruch meint, dass man Entscheidungen
mit Bedacht treffen sollte.
Ob der Abriss des alten Rathauses mit Bedacht
getroffen wurde?
Plan der Stadtmauer mit Toren und Türmen