Degodehaus

Das Degodehaus zählt zu den ältesten erhaltenen Patrizierhäusern Oldenburgs und wurde ursprünglich um 1502 errichtet. Um 1617 ließ der Oldenburger Graf Anton Günther das Haus für einen seiner Geheimräte umbauen. Aus dieser Zeit stammen die Balken der heutigen Fachwerkkonstruktion, daher ist davon auszugehen, dass dieser Umbau einem Neubau gleichkam. Im 17. Jahrhundert kam es zu zwei Ereignissen, die das Stadtbild von Oldenburg für immer veränderten. Zum einen endete die Regentschaft des letzten Oldenburger Grafen Anton Günther im Jahr 1667. Zum anderen kam es im Jahr 1676 zu einem verheerenden Großbrand, der weite Bereiche der Stadt verwüstete. Dieses Feuer war durch Blitzschlag während eines Gewitters ausgelöst worden. Weite Teile der Stadt wurden zerstört und nur wenige Häuser überlebten den Brand. Eines davon war das Degodehaus. Sein heutiges Aussehen und den Namen erhielt das Haus erst im 19. Jahrhundert, als der Kaufmann Wilhelm Degode es um 1860 umbauen ließ. Aus dieser Zeit stammen die Fassadenverzierung und die heutige Farbgebung. Das Haus lässt erahnen, wie das mittelalterliche Oldenburg einmal ausgesehen hat. Prächtige Fachwerkhäuser stolzer Handelsleute prägten das Stadtbild. Oldenburg zählte bis ins frühe 19. Jahrhundert zu den schönsten Fachwerkstädten Norddeutschlands. Besonders sehenswert ist eine bemalte Holzdecke im Inneren des Gebäudes, auf dem die damals bekannten Erdteile Europa, Asien, Afrika und Amerika abgebildet sind. Sie stammt aus dem Jahr 1645. Diese Holzdecke wurde erst 1992 entdeckt, als das Gebäude grundlegend saniert wurde.
Gefache am Degodehaus