Staatstheater
Theateraufführungen haben in Oldenburg eine
lange Tradition. Bereits zu dänischer Zeit
bildete sich aufgrund der tristen Situation eine
bürgerliche Schicht aus, die Kultur und Bildung
wertschätzte. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts
kam es an wechselnden Orten zu zahlreichen
Gastauftritten auswärtiger Theatergruppen. Da
das Theaterangebot in der Bevölkerung mit
Begeisterung angenommen wurde, eröffnete
das Bremer Theater im Jahr 1833 ein erstes
hölzernes Theatergebäude, das regelmäßig von
der Bremer Theatergruppe bespielt wurde.
Bereits wenige Jahre später wurde die
Organisation des Theaterbetriebs aufgrund der
vielen Auftritte zu komplex und zu viel für die
Bremer Theatergruppe. Man entschied sich zur
Gründung einer Oldenburger Theatergruppe.
Daraufhin wurde ab 1842 an dieser Stelle ein
eigenes Theater errichtet, unterstützt durch
den damaligen Großherzog von Oldenburg.
Im Jahr 1891 brannte dieses Theater bei einem
Feuerwerk vollständig ab. Anschließend wurde
das heutige Gebäude errichtet und im Jahr
1893 eröffnet. Das Gebäude ist im Stil des
Historismus errichtet worden.
Nimm dir einen Moment Zeit und betrachte den
Baustil der Neorenaissance und der
Neoklassik.
Das Erdgeschoss ist verputzt und imitiert
historisches Mauerwerk. Die Fugen im Putz sind
breit und sehr gut sichtbar. Zu Zeiten des
Historismus kam dieses Stilelement zum Einsatz.
In der Architektur spricht man von
Plattenrustika.
Die Säulen an der Gebäudefront sind sogenannte
Pilaster. Es sind Säulen, die zum Teil in der Wand
versenkt sind.
Die Dreiecksgiebel sind typisch für den
klassizistischen Stil und zeigen in diesem Fall
Szenen aus antiken Theateraufführungen.
Die Umrandung der Säulenhalle wird als
Balustrade bezeichnet. Die quadratischen Halter
der Balustrade sind sogenannte Postamente.
Die Säulen an der Fassade geben dem
Theaterbau ein antikes Erscheinungsbild und sind
typisch für neoklassizistische Bauten.