Lappan

Der Lappan ist das Wahrzeichen der Stadt Oldenburg. Bis zum großen Stadtbrand von 1676 stand an dieser Stelle das Heilig-Geist- Spital. Der Lappan stand damals als Kirchturm neben der Kapelle und dem eigentlichen Spitalgebäude. Das Spital wurde 1350 durch Spenden von Bürgern errichtet und war eine geistliche Spitaleinrichtung, die sich um die armen und schwachen Bewohner der Stadt kümmerte. Es wurde im Volksmund auch das Armenhaus genannt. Im Mittelalter waren Spitäler bedeutende Einrichtungen in den Städten, denn der Reichtum der Städte zog ab dem 13. Jahrhundert immer mehr die ärmere Landbevölkerung an. Auf dem Land herrschten strikte Hierarchien, die meisten Bauern waren unfreie Knechte eines Landbesitzers und litten unter der schweren Arbeit auf den Feldern. Da erschien das Leben als freier Bürger sehr attraktiv. Meist durch die Stadt verwaltet, wurden die Bewohner der Spitäler von Geistlichen gepflegt. Sie lebten oft im direkt an das Spital angeschlossenen Kloster. Nach dem Stadtbrand wurde das Spital nicht wiederaufgebaut. Nur der Lappan wurde etwa 20 Jahre nach dem Brand wiedererrichtet, während die übrige Anlage abgebrochen wurde. Im Jahr 1891 sollte der Turm erneut abgerissen werden, dies konnte durch Bürgerengagement jedoch verhindert werden.
Lappan