Moorvegetation
Das Ottermeer liegt inmitten einer inzwischen
fast verschwundenen Moorlandschaft (vgl.
Station 1). Heute findet man rund um das
Ottermeer diese ursprüngliche Landschaft nicht
bzw. kaum mehr. Auch der Boden und die
Vegetation lassen nur schwer erahnen, dass
hier einst eines der größten ostfriesischen
Moore lag. An dieser Stelle kann man im
Graben neben dem Weg noch vereinzelt eine
typische Moorvegetation erkennen. Zwischen
den vielen Gräsern und Moosen kann man hier
und da auch ganz junge Torfmoose entdecken.
Das Vorkommen von Torfmoos ist an dieser
Stelle im künstlich ausgehobenen Graben doch
etwas verwunderlich. Es zeigt, dass viele
Pflanzen enorme Überlebensinstinkte haben
und auch an den lebensfeindlichsten Stellen
überdauern. Sie warten nur auf einen
passenden Moment, um erneut zu sprießen und
ihren Lebensraum zurückzuerobern.
Zu Zeiten des Rückgangs der Artenvielfalt und
der Biodiversität ist es günstig, häufiger - so
wie hier - die Natur wieder sich selbst zu
überlassen.
Torfmoos ist eine ganz besondere Moos-Art,
welche nur in Hochmooren vorkommt. Das
Moos hat sich an diesen nährstoffarmen
Lebensraum ideal angepasst. Das Torfmoos
wächst nur ganz langsam, wie andere Moose
auch, im Schnitt etwa 18 Millimeter im Jahr.
Nach unten hin stirbt das Moos ab und bildet
den Torf. Daher lebt nur der oberste Teil des
Mooses weiter und verjüngt sich dadurch
immer wieder. Aus den 18 mm Mooswachstum
im Jahr werden am Ende nur etwa 1,5
Millimeter Torf gebildet, der Rest war
gespeichertes Wasser, das aus dem toten
Torfmoos durch das überlagernde Gewicht
herausgepresst wird.