Bürgerliches Waisenhaus
Das heutige Kinderheim wurde 1749 als
Waisenhaus eröffnet und ist eine größere
barocke Anlage mit mehreren Seitenflügeln.
Besonders sehenswert ist die reich verzierte
Fassade der Kapelle. Sie wird durch Fresken
geschmückt, die an die Lüftlmalereien des
Voralpenlandes erinnern. Die Fresken sind so
gestaltet, dass sie den Eindruck erwecken, aus
dem Gebäude hervorzustehen.
Die Lüftlmalerei ist ein Freskenstil, der sich seit
dem Mittelalter entwickelt hat. Ursprünglich für
die Gestaltung von Kirchen entwickelt, nutze
man sie im Alpenvorland und Niederbayern ab
dem 16. Jahrhundert, um die Fassade von
Gebäuden zu verzieren. Die Lüftlmalerei bekam
möglicherweise seinen Namen daher, dass die
Bilder direkt an der Luft entstanden und die
Maler teilweise in „luftiger Höhe“ agierten.
Bei der Lüftlmalerei wird das Gemälde direkt in
den noch feuchten Putz eingelassen und ist
dadurch sehr gut haltbar. Diese Gemälde zeigen
neben biblischen Motiven meist bäuerliches
Leben in den kleinen Orten, auf dem Feld oder
Alm. Zusätzlich wird der Stil dazu genutzt,
architektonische Bauteile an den Häusern zu
imitieren. Dadurch erscheinen die Häuser
prunkvoller als sie es architektonisch betrachtet
sind.