 
 
 
  St. Severin
  Nach dem Zerfall des Römischen Reiches 
  übernahmen die von den Römern eroberten 
  Stämme wieder die Macht in der Region rund 
  um Passau und lebten weiter in ihren keltischen 
  Stammesverbänden. 
  Durch die Völkerwanderung wurde dieses 
  friedliche Stammeskonstrukt stark gestört und 
  es kam zu umfassenden Stammeskriegen 
  zwischen den Kelten und den einwandernden 
  Stämmen, beispielsweise zerstörten 
  thüringische Stämme 476 das damalige Passau 
  vollständig. 
  Archäologische Grabungen im Bereich der 
  Kirche St. Severin im Jahr 1976 brachten 
  Mauerreste einer ersten christlichen Kapelle aus 
  dem Jahr 450 zu Tage. Sie soll durch den 
  Heiligen Severin gegründet worden sein. 
  Nachfolgende Untersuchungen vermuteten, 
  dass diese spätantike Kirche Johannes dem 
  Täufer geweiht war. Wie diese erste Kirche 
  ausgesehen hat und bis wann sie hier stand, ist 
  unbekannt. Es sind die wenigen heute 
  erhaltenen Zeugnisse aus der Zeit der 
  Völkerwanderung in Passau. Bis zur 
  Bistumsgründung 739 gibt es kaum Quellen 
  über den Zustand der keltischen Siedlung im 
  Bereich der heutigen Altstadt.
  Der heutige Kirchenbau von St. Severin stammt 
  aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Damit ist die 
  Kirche das älteste erhaltene Bauwerk Passaus. 
  Um 1860 wurde die Kirche grundlegend saniert 
  und im Stil der Neogotik umgestaltet. Diese 
  Veränderungen konnten 1930 größtenteils 
  rückgängig gemacht werden, sodass die Kirche 
  auch heute noch sehr ursprünglich erscheint 
  und seine romanischen Wurzeln bewahrt hat. 
  Der Friedhof zählt zu den ältesten erhaltenen 
  im deutschen Sprachraum. Im Jahr 1976 
  konnten Spuren karolingischer Gräber aus 
  dem 9. Jahrhundert nachgewiesen werden. Die 
  meisten Gräber sind jedoch deutlich jünger und 
  stammen aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. 
  Viele bekannte Passauer Handels- und 
  Beamtenfamilien sind hier bestattet.
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
   
 
  
 
 
   
 
  
 
 
   
 
  
 
 
  