Von der Marienbrücke hat man einen wundervollen Blick auf die Altstadt Passaus, den Dom und der Häuserfront entlang des Inns. Hier geht die Geschichte des frühmittel-alterlichen Passaus weiter. Zu Zeiten der Gründung der Kirche St. Severin (Station 5) kam neben Severin auch der inzwischen heiliggesprochene Valentin von Rätien nach Passau. Er war Bischof von Rätien - Regensburg und Passau lagen in seinem Herrschergebiet. Er versuchte, die keltische Bevölkerung zu bekehren. Dies funktionierte jedoch nur bedingt, da der keltische Glaubenskult tief in der Bevölkerung verwurzelt war.Erst durch die missionierende Aktivität von Bonifatius wurden die keltischen Stämme schlussendlich bekehrt und das Bistum Passau 739 begründet. Die ersten Bischöfe des Bistums agierten geschickt und ließen das Bistum innerhalb kürzester Zeit zum größten Bistum des damaligen Deutschlands anwachsen. Es reichte zwar nicht weit nach Westen, jedoch umfasste es weite Teile des heutigen Österreichs. Eines der heute erhaltenen Zeugnisse dieser langen Geschichte ist die Alte Residenz von Passau, die 1173 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Durch die vielen Stadtbrände wurde das Gebäude im Laufe der Zeit mehrfach schwer beschädigt und danach wiedererrichtet. Heute findet man im Gebäude der Alten Residenz die Bausubstanz aus dem 14. bis 17. Jahrhundert. Um 1750 zog der Bischof in die Gebäude der Neuen Residenz (Station 10), während die Alte Residenz von bischöflichen Behörden genutzt wurde. Im Zuge der Säkularisation um 1803 wurde die Residenz verstaatlicht und ab 1808 vom neu gegründeten Landgericht bezogen.Direkt am Ende der Brücke steht das heutige Theater Passau mit seiner langen Geschichte. Im Jahr 1645 errichtete der Fürstbischof an dieser Stelle ein Ballhaus. Als das Haus im 18. Jahrhundert an Popularität verlor, wurde das Gebäude komplett umgestaltet und 1774 als Hofopernhaus wiedereröffnet. Es war eines der ersten fürstbischöflichen Opernhäuser in Deutschland, welches nicht nur der fürstbischöflichen Familie offenstand, sondern allen Bürgern der Stadt. Im Zuge der Säkularisation wurde das Opernhaus aufgelöst.Bereits 1806 konnte es als königliches bayrisches Theater wiedereröffnet und so die Tradition fortgeführt werden. Im Jahr 1882 wurden massive Brandschutzmängel festgestellt, es drohte die Zwangsschließung. Daraufhin kaufte die Stadt Passau das Gebäude und ließ es entsprechend umbauen. Nur ein Jahr später wurde es wiedereröffnet. Auch heute wird das Theater als Stadttheater genutzt und konnte seine barocke Ausstattung bewahren. Der Theatersaal ist ein wunderschöner barocker Saal, der sehr sehenswert ist.
Lage vom mittelalterlichen Bistum Passau
Blick auf die Altstadt mit Theater [1], Alte Residenz [2], Dom [3] und Neue Residenz [4]