Stadtturm
Der um 1419 errichtete Stadtturm ist eines der
Wahrzeichen der Stadt. Er war Teil der
mittelalterlichen Befestigungsanlage und stand
zwischen der Vorstadt und Prichsenstadt. Um
1740 wurde der Turm auf eine Höhe von 47
Metern erhöht.
Im Mittelalter wohnte im Stadtturm der Türmer,
der „Wächter“ über die Stadt. Seine Aufgabe
war es, bei einer drohenden Gefahr sein Horn
zu blasen und damit die Bürger zu warnen. Das
frühzeitige Warnen bei Feuer oder
heraufziehenden Unwettern war meist wichtiger
als die Alarmierung vor nahenden Feinden –
eine Bedrohung, die im Mittelalter tatsächlich
eher selten auftrat.
Obwohl ihre Position unverzichtbar war, galt der
Beruf des Türmers als unehrenhaft, da er oft
mit anderen verpönten Tätigkeiten, wie denen
von Henkern oder Schergen, in Verbindung
gebracht wurde.
Der Mauerring rund um Prichsenstadt verfügte
über acht Rundtürme und ein Stadtmauertor
(Untertor, im 19. Jahrhundert abgebrochen).
In der Stadtbefestigung der Vorstadt gab es
nur das Stadttor (Westtor, ursprünglich Obertor).
Zwischen den beiden Städten befand sich der
sogenannte Stadtturm . Vor der Stadtmauer
verlief ein Wassergraben, der bis heute teilweise
erhalten ist bzw. zu erahnen ist.
Abbildung in Anlehnung an: Wöppel [1968]