Tübinger Tor

Das Tübinger Tor ist eines der Wahrzeichen Reutlingens und wurde um 1250 errichtet. Es war jahrhundertelang das wichtigste Stadttor. Von hier aus begann die Straße nach Tübingen. Der Turm ist 26 Meter hoch und hat einen fachwerkhölzernen Aufsatz aus dem Jahr 1330. Die Dachkonstruktion ist eine mittelalterliche Konstruktion, die als die älteste noch erhaltene Dachkonstruktion Deutschlands gilt. Letzte Umbauten erfolgten am Tor um 1531, als die stadtseitige Fachwerkkonstruktion errichtet wurde. In dem obersten Bereich des Turmes findet man die Türmer-Wohnung, die bis 1938 von dem Türmer bewohnt wurde. Seine Aufgabe war es, die Glocke des Turmes jede Stunde zu schlagen. Zudem wachte er über die Stadt und schlug Alarm, wenn ein Feuer ausbrach, Feinde anrückten oder eine andere Gefahr drohte. Brände verwüsteten Städte immer wieder fast vollständig, denn die hölzernen Häuser standen dicht an dicht, es gab keine Feuerwehr und die Brandwehr wurde durch die Bürger vollbracht. Wenn ein Feuer ausbrach, wurde eine Menschenkette vom Fluss zum Brandherd gebildet und auf diese Weise Eimer für Eimer mit Wasser transportiert. Je nachdem wie groß der Brandherd war, war ein Löschen des Feuers unmöglich. Trotz der Brandwacht war Feuer in der Stadt immer eine Bedrohung für alle Bürger. Den letzten großen Brand gab es 1731, was ja im Grunde genommen noch gar nicht so lange her ist.
Abbildung vom Stadtbrand
Ansicht aus der Altstadt
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Verlauf der früheren Stadtmauer mit Toren