Königsbronner Hof
Der Königsbronner Hof zählt zu den ältesten
Gebäuden Reutlingens und wurde 1278
errichtet. Der Bauherr des Hauses ist nicht
mehr zu ermitteln. Das mehrstöckige
Fachwerkhaus wurde ab 1308 als
Wirtschaftshof (Pfleghof) des
Zisterzienserklosters Königsbronn genutzt.
Ein Pfleghof war im Mittelalter der
Wirtschaftshof eines Klosters in einer Stadt. Die
meisten Klosteranlagen waren nicht innerhalb
der Städte, sondern lagen vor den Toren der
Städte oder verstreut auf dem Land. In den
Städten hatten die Stadträte das Sagen, auf
dem Land konnten die Klöster freier über ihr
Handeln entscheiden. Trotzdem waren die
Städte für die Klöster von großer Bedeutung,
hier erfolgte der Handel, Rechtsgeschäfte
wurden abgewickelt. Daher gründeten Klöster
in den bedeutenden Städten die Pfleghöfe als
Niederlassungen. Hier konnten
Klostermitglieder übernachten, ohne dass sie
dafür teure Herbergskosten entrichten
mussten.
Im Zuge der Reformation wurde das Gebäude
städtisch. Anschließend wurde es erweitert und
als Verwaltungsgebäude genutzt. Seit 1939
befindet sich hier das städtische Museum.