Kloster zum Heiligen Kreuz

Das Kloster zum Heiligen Geist wurde 1272 als Kloster der Zisterzienserinnen errichtet. Die genaue Gründung des Klosters ist bis heute ungewiss. Laut einer gefälschten Urkunde soll das Kloster von Margarete Sambiria (1230- 1282) gegründet worden sein. Sie war eine Tochter der damaligen Herzöge Mecklenburgs und wurde durch Heirat Königin von Dänemark. Nach einer wundersamen Rettung aus Seenot vor Rostock soll sie das Kloster gegründet haben. Schon bald nach der Gründung wurde das Kloster zu einem Damenstift (Kollegiatstift) umgewandt. Durch Schenkungen erhielt es nicht nur rund um die Stadt Rostock große Ländereien, sondern im gesamten damaligen Herzogtum Mecklenburg. In den kommenden Jahrhunderten florierte das weltliche Stift, auch die Reformation änderte nur wenig am Stift, da die Schwestern einfach zum Protestantismus übertraten. So war das Stift trotz aller Kriege, wirtschaftlicher Rückschläge und Epidemien bis um 1920 als solches in Funktion. Die Bewohner erhielten damals lebenslanges Wohnrecht im Kloster. Ab 1980 wurde das Kloster zum Kulturhistorisches Museum umgebaut. Durch diese lange Nutzung als Kloster ist eine beeindruckende, mittelalterliche Klosteranlage mitsamt Klosterkirche im Stil der Backsteingotik erhalten geblieben. Das Kulturhistorisches Museum zählt zu den ältesten Museen Deutschlands und wurde bereits 1859 gegründet. Nach der Schließung des Klosters übernahm das Museum die Klosterräume und nutzt diese bis heute würdevoll. Das Museum begeistert bis heute mit einer beeindruckenden Fülle mittelalterlicher und neuzeitlicher Kunstwerke. Es zählt zu den bedeutendsten Museen Mecklenburg-Vorpommerns und überrascht mit freiem Eintritt (Stand Ende 2020).
Teil der Klosteranlage
ehemalige Klosterkirche
Das Klosterareal versprüht bis heute einen mittelalterlichen Charme. Nicht nur die alten Gebäude und die Stadtmauer erzählen aus einer längst vergangenen Zeit, sondern auch die Straße. Sie ist mit vielen kleinen, gut gerundeten Steinen gepflastert. Bei dem Gestein handelt es sich um sogenanntes Geschiebe, das mit den eiszeitlichen Gletscher nach Mecklenburg kam. Die Menschen nutzten diese schön gerundeten Steine gerne, um damit ihre Straßen zu pflastern. Dann wurden die Straßen bei Regen nicht mehr so schlammig – im Mittelalter waren nämlich die wenigsten Straßen gepflastert.