Rathaus

An dieser Stelle stand bis 1218 das Rathaus der Siedlung „Mittelstadt“. Nach dem Zusammenschluss der drei Siedlungen im Jahr 1265 bildete der Neue Markt das wirtschaftliche Zentrum. Daher wurde hier das Rathaus der Gesamtstadt errichtet. Zunächst nutzte der Stadtrat zwei hier stehende Bürgerhäuser als Rathaus. Im Kern sind diese noch immer im heutigen Bau zu erkennen. Im späten 13. Jahrhundert wurde das Rathaus erweitert und die noch heute teilweise erhaltene, gotische Schauwand errichtet. Das mittelalterliche Rathaus war noch viel mehr als Verwaltung der Stadt. Hier wurde Gericht gesprochen und im Erdgeschoss gab es ein Handelswarenlager. Zudem wurden Teile des Rathauses als überdachter Handelsplatz genutzt, beispielsweise gab es eine Laube zum Neuen Markt hin. Besonders die Tuchhändler nutzten diesen überdachten Bereich gerne, damit sie auch bei schlechtem Wetter ihre kostbaren Stoffe anbieten konnten, ohne Angst zu haben, dass die Ware beispielsweise bei Regen Schaden nimmt. Nachdem das Rathaus 1718 bei einem Unwetter schwer beschädigt wurde, setzte man vor die beschädigte gotische Fassade die noch heute sichtbare, barocke Fassade. Seitdem hat das Rathaus sein gotisches Aussehen verloren und erscheint nicht mehr so prächtig wie die Rathäuser beispielsweise in Lübeck oder Stralsund. Entdecke die Fassade des Rathauses.
erhaltene Reste der gotischen Schauwand
Alte Zeichnung vom Rathaus mit Hafen
An mehreren Stellen kann man geschwungene Ornamente entdecken. Sie erinnern entfernt an pflanzliche Motive.
Die nur zu einem ganz kleinen Teil aus der Fassade herausstehenden Säulen werden als Pilaster bezeichnet. Sie geben dem Bau Struktur und lassen ihn prachtvoll erscheinen.
Der Eingangsbereich wird sowohl im Erdgeschoss wie auch der ersten Etage von vier Säulen gesäumt. Sie lassen den Bereich prächtig erscheinen.
Der Giebel hat einen Zierbalkon mit einer Balustrade. Ganz oben im Giebel findet man eine Uhr.
Das zweite Obergeschoss wird durch einen Zahnfries abgeschlossen.