Krahnstöverhaus

Das Gebäude wurde um 1320 errichtet und zählt damit zu den ältesten, erhaltenen Bürgerhäusern Rostocks. Seit dieser Zeit wurde das Haus kaum verändert und hat sich damit sein gotisches Aussehen bewahrt. Es ist ein beeindruckendes Bauwerk der Backsteingotik. Das Haus ist ein typisches Dielenhaus aus dem Mittelalter, als hier ein Kaufmann der Hansezeit lebte. Die sehr hohe Diele des Hauses war der Verkaufsraum, in den oberen Stockwerken wurden Waren gelagert. Der Kaufmann selbst lebte meist in einem rückwärtigen Anbau. Mit welcher Ware der hier lebende Kaufmann handelte, ist nicht mehr zu rekonstruieren. Auch was für eine gesellschaftliche Stellung der Kaufmann hatte, ist unbekannt. Zu Zeiten der Hanse wurde Handel nicht nur von einer wohlhabenden Oberschicht betrieben, sondern auch von Menschen aus der Mittelschicht und teils sogar aus der Unterschicht. Nur dadurch wurden zahlreiche Hansestädte wohlhabend, denn alle in der Stadt lebenden Bewohner profitierten von diesem Handelssystem. Daher gab es auch Klein- und Kleinsthändler, die mit geringen Warenmengen handelten und dadurch ein deutlich besseres Leben führten als in Städten, die nicht Teil der Hanse waren. Wie genau der Handel dieser Klein- und Kleinsthändler aussah, ist bis heute nicht geklärt. Möglicherweise fuhren sie auf anderen Schiffen mit oder handelten nur lokal mit Waren. Benannt ist das Haus nach dem Kaufmann Julius Krahnstöver, der hier im 19. Jahrhundert eine Destille betrieb.
regionaltypischer Schaugiebel