Nikolaikirche

Die Nikolaikirche mit ihrem mächtigen Turm wurde 1312 geweiht und zählt bis heute zu den Wahrzeichen Rostocks. Auch diese Kirche wurde im Stil der Backsteingotik errichtet und war bis zum Zweiten Weltkrieg mit zahlreichen Kunstwerken ausgestattet. Im Krieg fiel sie den Flammen zum Opfer und wurde bis auf die Grundmauern zerstört. Ab 1976 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen, der sich jedoch Jahrzehnte hinzog. Mangelndes Geld und fehlendes Interesse der damaligen DDR-Führung verzögerten den Aufbau immer wieder. Erst nach der Wende wurde die Kirche komplett wiederhergestellt und bereichert seitdem wieder die Silhouette der Stadt. Kurios ist die Dachkonstruktion, in die beim Wiederaufbau Wohnungen und Büroräume eingebaut wurden. Auch wenn die Idee grundsätzlich nicht verkehrt ist, muss man sich an den Anblick erst einmal gewöhnen. Geweiht ist die Kirche dem Heiligen Nikolaus. Er ist der Patron der Seefahrer und Schiffsleute. Daher wird die Kirche insbesondere im Mittelalter eine herausragende Rolle für die Stadt gespielt haben. Bevor eine Schiffsbesatzung den Hafen verließ, ging sie in die Nikolaikirche, um sich hier den Segen Gottes abzuholen und dann die gefährliche Reise über die Meere anzutreten. Daran sieht man, welche große Bedeutung der Glaube in der mittelalterlichen Gesellschaft gespielt hat. Damals waren Kirchen ein wichtiger Treffpunkt für alle Gesellschaftsschichten. Hier kam man auch unter der Woche ins Gespräch und fand immer ein offenes Ohr für Sogen und Nöte.