Johanniterorden

Bereits im 13. Jahrhundert kam der Orden der Johanniter nach Rothenburg und gründete hier eine Niederlassung. Um 1227 wurde eine Klosteranlage samt Spitalgebäude erstmals erwähnt. Damals lag das Areal noch direkt an der (heute inneren) Stadtmauer. Im Spital kümmerten sich die Ordensbrüder um die armen und alten Bürger der Stadt. Viele Bewohner des Spitals waren schwer krank. Um eine Übertragung von Krankheiten auf die übrige Bevölkerung zu minimieren, waren Teile des Spitals sogar vor den Mauern der Stadt. Im Mittelalter gab es noch deutlich mehr Krankheiten, die man inzwischen mit der modernen Medizin problemlos behandeln kann. Damals waren mangelnde Hygiene, schlechtes Trinkwasser und der Verzehr verdorbener Speisen oft die Ursache schwerer Krankheiten. Wer einmal schwer, damals tödlich, erkrankt war, wurde meist aus der Stadt verjagt und teils geächtet. Die Krankheiten wurden als Strafe Gottes betrachtet und als Sünde angesehen. Einmal stigmatisiert blieb diesen Bürgern meist nichts anderes übrig, als in einem der Spitäler Schutz zu suchen und hier in der Abgeschiedenheit zu leben. Um 1400 wurde die Spitalanlage deutlich erweitert, was einem Neubau der Anlage gleichkam. Aus dieser Zeit stammt die heutige Kirche. Die Spitalgebäude (heute befindet sich hier das Kriminalmuseum) sind deutlich jüngeren Datums und erhielten ihr heutiges Aussehen erst zu Zeiten des Barocks.