Klimawandel und Moore

Der Wald an den Rändern des Moores wird zunehmend dichter und artenreicher. So kommen in den letzten Jahren vermehrt auch Bäume vor, die eigentlich in moorigen Böden nicht wachsen können. Daran erkennt man, dass die letzten trockenen Jahre, besonders seit 2018, ihre Spuren in den Kendlmühlfilzen hinterlassen haben. Möglicherweise einer der ersten Vorboten des Klimawandels. Durch die Trockenheit sinkt der Grundwasserspiegel, der Moorkörper trocknet aus und neue Baumarten wandern ins Moor ein. Wiederholen sich die Trockenjahre und werden die Grundwasserreserven im Winter nicht durch Regen und Schnee ausgeglichen, führt es schlussendlich zum Absterben des Moores, welches als Hochmoor von Niederschlägen abhängig ist. Diese Entwicklung ist in vielerlei Hinsicht bedenklich. Wenn die Moore durch die zunehmende Trockenheit absterben, geht ein einmaliger Lebensraum für immer verloren. Zudem setzen austrocknende Moore große Mengen Treibhausgase frei, denn der sich zersetzende Torf hat im gesunden (vitalen) Zustand große Mengen an CO 2 speichern können. Obwohl nur etwa 3% der Erdoberfläche von Mooren bedeckt sind, werden hier etwa 1/3 allen Kohlenstoffs gespeichert und doppelt so viel wie in allen Wäldern der Erde zusammen. Bei dem Entwässern von Mooren wird jedoch nicht nur CO 2 freigesetzt, sondern gerade in Niedermooren, die sehr nährstoffreich sind, entstehen auch große Mengen an Distickstoffmonoxid (umgangssprachlich als Lachgas bekannt), welches ein noch schädlicheres Treibhausgas ist. Sein Global Warming Potential ist 298-mal größer als das von Kohlenstoffdioxid.
Moore
Wälder
Anteil von Mooren und Wäldern an der Landoberfläche, sowie der gespeicherte CO 2 - Anteil im Verhältnis.