Warum ist hier ein Moor?
Die Kendlmühlfilze sind ein großes
Hochmoorgebiet südlich des Chiemsees,
welches sich seit dem Ende der letzten Eiszeit
vor ca. 10.000 Jahren gebildet hat.
In Süddeutschland werden Hochmoore als Filze
bezeichnet, während Niedermoore sogenannte
Moose sind.
Die Kendlmühlfilzen liegen auf einer
ausgedehnten Ebene vor den steil aufragenden
Chiemgauer Alpen.
Wissenschaftliche Untersuchungen des Moores
haben gezeigt, dass sich in den ältesten,
untersten Moorschichten mehrere Kieslagen
befinden. Sie zeugen von heftigen
Überschwemmungen zu dieser Zeit, die
Gesteinsmaterial aus den Alpen bis hierher
transportierten.
Heute ist das Moor ein sogenanntes
Durchströmungsmoor. Dies bedeutet, dass das
Wasser nahe der Oberfläche ganz langsam
Richtung Chiemsee strömt, denn das Gelände
ist nicht komplett flach. Die Landoberfläche
neigt sich mit einem geringen Gefälle zum See
ab. Dieses kann man natürlich nicht mit dem
bloßen Auge erkennen.
Das Moor ist stark von Niederschlägen wie
Regen und Schnee in der Region abhängig, es
kommt dennoch auch mit trockenen Phasen
zurecht, wie beispielsweise im Hochsommer,
wenn der Grundwasserspiegel aufgrund der
Trockenheit einige Zentimeter fällt.