untypische Moorpflanzen
An der vorherigen Station wurden einige
übliche Moorpflanzen vorgestellt. Neben diesen
Moorpflanzen findet man hier eine Reihe
weiterer Pflanzen, die ursprünglich nicht im
Moor vorkommen, sondern sich erst durch die
Wasserabsenkung im Zuge der Moornutzung im
19. Jahrhundert hier ansiedelten. Zu diesen
gehören unter anderem die Besenheide, das
Pfeifengras, die Preiselbeere und der Rosmarin.
Besonders die Besenheide konnte sich
ausbreiten. Durch die großflächige
Wasserabsenkung trockneten weite Teile des
Moorbodens aus und bekamen Ähnlichkeit mit
einer Heidelandschaft. Durch die zunehmende
Renaturierung des Moores und die damit
erneute Flutung weiter Moorbereiche ist zu
erwarten, dass sich die Besenheide in den
kommenden Jahrzehnten zurückziehen wird.
Ein ähnlicher Fall ist die Rauschbeere, die zu
den Gewächsen der Heidelbeeren gehört,
welche gewöhnlich auf trockenen Standorten
vorkommt. So ist auch hier zu erwarten, dass
diese Beere mit der zunehmenden
Regenerierung des Hochmoores verschwinden
wird.
Das Pfeifengras ist ein höheres Gras, welches
auf sich zersetzendem Torf wächst und damit
den Zerfall des Moores anzeigt. In den
Kendlmühlfilzen kommt es nur am Rand des
Moores oder in den abgetorften Bereichen, also
dort wo der Torf industriell abgebaut wurde,
vor. Das Vorkommen des Grases ist ein guter
Indikator dafür, wie schnell sich das Moor
renaturiert und wie erfolgreich durchgeführte
Maßnahmen zum Schutz des Moores sind, denn
in einem intakten Moor würde das Gras nicht
überleben können.