jüdische Geschichte
Nur wenig ist über die jüdische Geschichte
Rottweils bekannt. Bereits im späten Mittelalter
wohnten bis zu 200 Bürger jüdischen Glaubens
in der Stadt. Ihre Synagoge lag am heutigen
„Lorenzort“ (bei Station 6). Bereits während
des Pestpogroms von 1349/1350 wurde die
Synagoge schwer beschädigt und viele Bürger
fanden den gewaltsamen Tod. Nur wenige
jüdische Bürger lebten daraufhin weiter in der
Stadt. Ab 1500 wurden auch diese der Stadt
verwiesen.
Mehr als 300 Jahre lang gab es in Rottweil
keine jüdische Gemeinde, nur wenige jüdische
Bürger lebten hier. Ab dem frühen 19.
Jahrhundert begann sich wieder eine kleine
Gemeinde zu bilden. Im Jahr 1824 wurde ein
Betsaal eingerichtet, 1861 erwarb die jüdische
Gemeinde das hier stehende Gebäude und
richtete es als Synagoge ein - sie wurde
prächtig ausgestattet.
Während der Novemberpogrome von 1938
wurde die Synagoge schwer beschädigt. Zudem
wurde die reiche Ausstattung mehrfach mit
Farbe überstrichen und weitestgehend zerstört.
Anschließend wurde die Gemeinde aus der
Stadt vertrieben, 21 Bürger wurden durch die
Nationalsozialisten ermordet. Es ist ein bitteres
Kapitel der Geschichte Rottweils.
Zwischen 1979 und 1981 wurden Teile der
ehemaligen Synagoge aufwändig saniert und
die ehemaligen Malereien teils
wiederhergestellt.
Seit 2007 gibt es wieder eine Synagoge im
Nordwesten der Innenstadt.