Asbach Gasse
Die Asbach Gasse ist der ehemalige
Produktionsstandort des Weinbrands „Asbach
Uralt“, den der Rüdesheimer Unternehmer
Hugo Asbach (*1868, †1935) im Jahr 1907
erfand. Bereits im Jahr 1892 hatte er die
„Export-Compagnie für deutschen Cognac“
gegründet. Das Herstellen des Cognacs hatte er
während seiner Lehre in Frankreich gelernt.
Mit dem Erfinden des deutschen Cognacs im
Jahr 1907 prägte Hugo Asbach auch den
Namen Weinbrand, den er damals sogar vom
Patentamt schützen ließ. Er nannte seinen
Weinbrand „Asbach Uralt“, wobei das Uralt
ausdrückte, dass der Wein, den man zum
Brennen des Cognacs nutzte, bereits sehr alt
war.
Nachdem der Firmenstandort zunächst östlich
der Rüdesheimer Altstadt lag, wurde er 1907
an diese Stelle verlegt und der Komplex rund
um die Asbach-Gasse errichtet.
Zwischenzeitlich arbeiteten hier um die 650
Menschen, es war eine richtige Stadt in der
Stadt mit eigener Wäscherei, Betriebsarzt,
Näherei, Schmiede, Schneiderei und
Werksfeuerwehr. Unter dem Gelände gab es
einen etwa 12 Kilometer langen Keller, in dem
der Wein lagerte, bis man ihn zum Brennen
nutzte.
Bis 2007 wurde hier der Weinbrand „Asbach
Uralt“ abgefüllt. Dann wurde die Abfüllung nach
Sachsen verlegt. Die Logistik und ein
Besucherzentrum findet man heute im Osten
von Rüdesheim.
Inzwischen sind die ehemaligen Fabrikgebäude
der Asbach Gasse saniert. Gegenüber vom
Bahnhof lag das ehemalige Werkstor, welches
bis heute erhalten ist. Es bildet einen
beeindruckenden Zugang zu einer der
interessantesten Gassen der Stadt. Das
ehemalige Verwaltungsgebäude und das
Pförtnerhäuschen erstrahlen in neuem Glanz
und lassen erahnen, wie geschäftig es hier
einmal zuging. Auch die Werksuhr in der Gasse
ist wieder voll funktionsfähig. Heute findet man
in der ehemaligen Werksgasse kleine Geschäfte
und Kneipen – langsam kehrt das Leben
zurück.