Gulfhaus „Hof Ohling /

Janssen“

Das Gulfhaus „Hof Ohling/Janssen“ wurde um 1856 (laut Inschrift am Giebel) umgebaut und erhielt damals sein heutiges Aussehen. Die Wohnhausseite „blickt“ ins Zentrum der Warf Richtung Kirche, während der Scheunenteil nach hinten zeigt. Das Dach ist unsymmetrisch errichtet und reicht auf der Seite der Braker Lohne deutlich weiter hinunter als auf der anderen Seite. Solch ein tief heruntergezogenes Dach ist für die meisten heutigen Gulfhäuser eher untypisch. Es ist eine Bauweise, die entfernt an das niederdeutsche Dreiständer-Hallenhaus erinnert und aus dem frühen 17. Jahrhundert stammt. Inzwischen wurden die meisten Gulfhäuser dieser Zeit umgestaltet, sodass diese früher Gulfhaus-Form größtenteils verschwunden ist. Die heruntergezogene Dachform ermöglichte auf dieser Hausseite deutlich mehr Stallraum für das Vieh. Es zeigt, dass die Entwicklung des Gulfhauses keinesfalls geradlinig bzw. geplant war, sondern dass das Bauernhaus an die Bedürfnisse des jeweiligen Bewohners angepasst wurde – er hatte es schließlich nach seinen Bedürfnissen errichtet bzw. umbauen lassen. Wahrscheinlich hatte er mehr Vieh und benötigte deshalb größere Stallungen als andere Landwirte im Dorf. Die heutige Ziegelsteinfassade zur Emsstraße stammt wahrscheinlich aus der Zeit des Umbaus von 1856. Hier nutzte man besonders geformte Ziegelsteine, um die Fassade prächtiger erscheinen zu lassen. Entdecke die Architektur des Gebäudes.
Gulfhaus mit Ecklisenen [1], Tropfenfries entlang des Giebels [2] und Sägezahnfries als Geschoss- und Traufgesims [3]
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