jüdische Geschichte

Über die mittelalterliche jüdische Gemeinde in Saarbrücken ist nur wenig bekannt. Im Saarland sind zwar mehrere Gemeinden belegt, in Saarbrücken wurden bisher jedoch kaum schriftliche Quellen zu jüdischen Mitbürgern aus dieser Zeit gefunden. Um das Jahr 1321 erließ der damalige Saarbrücker Graf einen Freiheitsbrief, der eine Niederlassung erlaubte – es ist jedoch unklar ob damals in St. Johann oder Alt-Saarbrücken tatsächlich jüdische Bürger lebten. Nach den Pogromen des 14. Jahrhunderts verschwinden die Zeugnisse jüdischen Lebens. Erst im 18. Jahrhundert ändert sich dies wieder. Damals erließ der damalige Graf von Saarbrücken ein Gesetz, welches jüdischen Bürgern erlaubte, in der Stadt wieder wohnen zu dürfen. Die Idee war, jüdische Händler zu motivieren in die Stadt zu kommen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Zunächst stießen diese Gesetze auf Ablehnung durch die Bevölkerung. Schon damals war der Antisemitismus in Deutschland weit verbreitet. Jüdische Bürger wurden als Bürger zweiter Klasse behandelt und ihnen wurden jede Menge Vorschriften gemacht. Der Antisemitismus begann nicht mit den Verbrechen der Nazis während des Dritten Reichs, sondern hat eine sehr lange Geschichte. Mit der Zeit vergrößerte sich die jüdische Gemeinde. Im 19. Jahrhundert wurde ein erster Betsaal in einem Hinterhaus eingerichtet. Im Jahr 1890 konnte die erste Synagoge der Stadt feierlich eröffnet werden. Während des Novemberpogroms von 1938 wurde diese Synagoge niedergebrannt und damit zerstört. Damals lebten nur noch etwa 180 jüdische Bürger in der Stadt, die bis 1940 entweder ins Ausland geflohen waren oder deportiert und in einem der Konzentrationslager ermordet wurden. Im Jahr 1946 kehrten erste jüdische Bürger, die vor der NS-Herrschaft geflohen waren, zurück nach Saarbrücken und gründeten eine neue jüdischen Gemeinde. Im Jahr 1951 konnte die neue Synagoge feierlich eingeweiht werden.
Synagoge Saarbrücken