Basilika St. Johann
  Schon zu merowingischer Zeit (7. 
  Jahrhundert) soll es an dieser Stelle eine 
  Kapelle gegeben haben, die Johannes dem 
  Täufer geweiht war. Sie wurde, wie auch die 
  Kirche in Alt-Saarbrücken (vgl. Station 4), von 
  dem Augustinerchorherrenstift in St. Arnual 
  betreut. Erstmals erwähnt wurde die 
  Johanneskapelle im frühen 14. Jahrhundert.
  Im mittelalterlichen St. Johann kam es immer 
  wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den 
  Bürgern und den Stiftsherren von St. Arnual, 
  denn der für die Seelsorge zuständige Stiftsherr 
  lebte nicht in St. Johann, sondern im etwas 
  weiter entfernten Stift von Arnual. So kam es 
  auch dazu, dass manchmal Kinder ohne Taufe 
  geboren und Erwachsene ohne Sterbesakra-
  mente gestorben sind, da der Priester/Stifts-
  herr nicht erreichbar war. 
  Dies scheint in der heutigen Zeit kein wirkliches 
  Problem darzustellen, in der Glaubenswelt des 
  Mittelalters befürchtete man jedoch schwere 
  Folter in der (Vor-)Hölle. Ungetaufte verstor-
  bene Babys waren schweren Strafen in der 
  „Vorhölle“ (Limbus puerorum) ausgesetzt und 
  ein plötzlicher Tod ohne Sakramentenempfang 
  (Beichte, Krankensalbung) führte zu zeitlich 
  begrenzten Strafen im Fegefeuer oder ewigen 
  Strafen in der Hölle.
  Das ist ein Beispiel dafür, wie sehr die Kirche im 
  Mittelalter das Denken der Menschen 
  beeinflusste und welche große Rolle sie mit 
  ihren Ritualen im Leben der Menschen spielte.
  Im 18. Jahrhundert war die mittelalterliche 
  Kapelle für die wachsende Bevölkerung von St. 
  Johann zu klein geworden. Es entstand die 
  Idee, eine neue, größere Kirche zu bauen. Die 
  heutige barocke Kirche wurde 1758 geweiht, 
  wobei der Turm erst 1763 vollendet wurde.
  
 
  
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
   
 
  
 
 
   
 
  
 
 
   
 
  
 
 
  