Fröschengasse
Entlang der Fröschengasse verlief die
mittelalterliche Stadtmauer. Wahrscheinlich war
es eine sogenannte Mauergasse. Im Falle eines
Angriffs konnte man über die Mauergasse
relativ rasch Verteidigungsmaterial bis an die
Stadtmauer transportieren und den Angriff gut
abwehren.
Möglicherweise wurde nachts in der
Mauergasse auch patrouilliert, um ungewollte
Mauerquerungen zu unterbinden. Dabei waren
nicht nur feindliche Angriffe eine Gefahr,
sondern vor allem Räuberbanden, die es auf die
Waren der Händler innerhalb der Mauer
abgesehen hatten. Außerdem war es einfacher,
die Stadtmauer in Schuss zu halten, wenn man
an die Mauer direkt herankam. Sogenannte
Stadtmauerhäuser hätten den Zugang deutlich
erschwert.
Rund um die Fröschengasse sind viele kleine
Handwerkerhäuser erhalten. Im 18.
Jahrhundert entstand auch die mauerseitige
Bebauung, sodass die Gasse ihr heutiges
Aussehen erhielt. Zu dieser Zeit erlaubte der
Stadtrat den Hausbesitzern, dass sie ihre
Gebäude bis an die Stadtmauer bauen durften.
Viele dieser alten Handwerkerhäuser sind
erhalten und geben der Gasse ein malerisches
Aussehen.
In der Gasse befindet sich auch das Gebäude
des ältesten Brau- und Gasthauses der Stadt,
der „Stiefel“. Diese bis heute bestehende
Brauerei wurde 1702 von Johannes Daniel
Bruch gegründet und braute bis 1850 hier in
der Fröschengasse. Das Gasthaus blieb, die
Brauerei zog innerhalb von Saarbrücken um.
Nachdem das Unternehmen im Jahr 2018 in
wirtschaftliche Schieflage geraten war,
verkaufte es 2021 sämtliche Gebäude in
Saarbrücken, unter anderem auch das Gebäude
an der Fröschengasse. Auf diese Weise konnte
die drohende Insolvenz abgewendet werden.
Auf deinem Weg zur nächsten Station kannst
du an der Straße „Am Stadtgraben“ eine
besondere Ampel entdecken. Manche
Fußgängerampeln haben ein Saarlodri-Motiv.
Die Saarlodris sind Zeichentrickfiguren, welche
der Saarländische Rundfunk im ARD-
Vorabendprogramms als Werbe-Trenner nutzt.
Im Jahr 1984 gingen sie erstmals auf Sendung,
damals waren es noch Vater, Mutter und Sohn.
Im Jahr 1989 wuchs die Familie und ein
Saarlodri-Mädchen wurde ergänzt.