Ludwigsplatz

Der rechteckige Ludwigsplatz wurde auch von Friedrich Joachim Stengel geplant und umgesetzt. Der Platz war Teil des Gesamtplans der barocken Stadt Alt-Saarbrücken, zu dem alle barocken Bauten zwischen dem Ludwigsplatz und dem Schloss zählten. Jedoch wurden nicht alle geplanten Bauten am Ludwigsplatz auch schlussendlich realisiert. Solch umfassende Stadtplanungen waren zu Zeiten des Barocks ganz typisch und wurden in vielen deutschen Residenzstädten umgesetzt. Für diese neuen Stadtplanungen mussten meist zahleiche mittelalterliche Bauten weichen. Es entstanden prächtige Prunkbauten, weitläufige Stadtplätze und viele neue Kirchen. Die Idee dahinter: eine großzügige Stadtplanung, in der repräsentative Bauten den Reichtum der damaligen Bewohner und Herrscher widerspiegelten. Es wurden spezielle Sichtachsen angelegt, sodass man schon aus der Ferne wichtige Bauten oder bedeutende Denkmäler sehen konnte. Die ursprünglichen Sichtachsen des Ludwigsplatzes sind heute aufgrund von Neubauten nicht mehr erhalten, sie schnitten sich jedoch ursprünglich auf dem Altar der Ludwigskirche, die den zentralen Bereich des Platzes bildet. Die barocke Ludwigskirche gilt als das Hauptwerk von Friedrich Joachim Stengel und wurde 1775 fertiggestellt. Sie zählt zu den bedeutendsten evangelischen Barockkirchen in Deutschland, auch wenn sie bei weitem nicht so bekannt ist wie beispielsweise die Dresdener Frauenkirche oder der Hamburger Michel (Sankt Michaelis in Hamburg). An der reich geschmückten Fassade kommen zwei Inschriften vor. Über dem Haupteingang des Hauptportals steht: „Dieses vom Vater begonnene Monument der Gottesverehrung hat vollendet und im Inneren zierlich ausgeschmückt und schließlich dem Gottesdienst gewidmet, der Sohn Ludwig, Schüler und Nacheiferer der väterlichen Tugend, Fürst von Nassau, Graf zu Saarbrücken, im Jahr 1773 nach der Geburt Christi.“ In der Kartusche darüber findet man folgende Inschrift: „Evangelisches Gotteshaus, geweihter Sitz des Heiligen Geistes, erhabene Wirkstätte des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe. Zum öffentlichen Lobe Gottes von Wilhelm Heinrich, Fürst von Nassau, Landesvater der evangelisch- lutherischen Gemeinde, freigiebig, gottesfürchtig, prächtig erbaut 1765.“ Auch das Innere der Kirche ist überaus prächtig ausgestattet, daher sollte man unbedingt einen Blick hinein werfen. Die Ausstattung ist komplett in Weiß gehalten und wirkt dadurch sehr edel und ansprechend. Wenn du aus der Kirche wieder herauskommst, solltest du dir die Fassade nochmals genauer ansehen. Sie ist der größte Schatz der Kirche. Nimm dir einen Moment Zeit und entdecke die Barocke Architektur.
Die barocke Fassade wird durch mehrere Pilaster [1] geschmückt, es sind Säulen, die nur zum Teil aus der Fassade stehen. Den Abschluss der Fassade bildet eine Balustrade [2]. Der Mittelteil wird als Baluster und die „haltenden“ Bereiche als Postamente bezeichnet. Auf den Postamenten stehen verschiedene biblische Figuren [3]. In der Architektur werden sie als Bauplastiken bezeichnet. In kleinen Nischen [4], Konchen genannt, stehen weitere Figuren.
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