Alter Markt

Der Alte Markt liegt im Herzen der Salzburger Innenstadt und wurde Mitte des 13. Jahrhunderts als einer der Marktplätze der mittelalterlichen Stadt angelegt. Hier wurden jedoch nur selten Waren verkauft, stattdessen nutzen die Bürger den Platz für Versammlungen und Feste. Hier wurde der Pfingsttanz oder auch das Johannisfeuer zur Sommersonnenwende veranstaltet. Die mittelalterlichen Gebäude Salzburgs werden von der sogenannten Inn-Salzach-Bauweise geprägt. Dieser Baustil entwickelte sich ab dem frühen 16. Jahrhundert zwischen Inn und Salzach und war eine Reaktion auf die vielen Brände in den Städten. Bei der Bauweise teilen sich mehrere Häuser ein Dach. Zwar erscheinen die hoch gezogenen Fassaden, bei denen man das Dach nicht mehr sehen kann, deutlich imposanter und herrschaftlicher, der Grund hierfür ist jedoch ganz banal: an einer hochgezogenen Fassade lassen sich Feuerleitern leichter anstellen. Im 17. Jahrhundert, als Erzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau (*1559, †1617) die Stadt nach seinen Vorstellungen umbauen ließ, wurde die mittelalterliche Inn-Salzach-Architektur in Salzburg vom Stil des italienischen Barocks abgelöst. Dadurch verlieh man den Bürgerhäusern ihr ganz eigenes Aussehen und Salzburg erhielt seinen ganz charakteristischen Charme. Zahlreiche sehenswerte Gebäude säumen den Platz. Das Gebäude der „Alten fürsterzbischöflichen Apotheke“ wurde im Stil des Barocks errichtet. Besonders schön sind die Fensterrahmungen. Im Inneren des Gebäudes ist die barocke Möblierung aus der Zeit um 1750 erhalten geblieben. Seit dem Jahr 1591 ist hier eine Apotheke ansässig. Damit zählt die Apotheke zu den ältesten in Österreich. Im 17. Jahrhundert war das Apothekenwesen noch ganz anders als heute: die damaligen Apotheker nutzen Heilkräuter, die sie selber anbauten. Anhand dieser meist geheimen Rezepturen mischten sie ihre Tinkturen, Salben und Pulver. Das Café Tomaselli zählt zu den ältesten Kaffeehäusern in Österreich und wurde um 1700 erstmals erwähnt. Seit dem Jahr 1852 ist es in Besitz der Familie Tomaselli. Bereits Mozart soll hier Kaffee getrunken haben.
Gebäude am Alten Markt
Hier in Salzburg kann man fast überall Mozartkugeln kaufen. Der ursprüngliche Name war Mozart-Bonbon. Sie wurden um 1890 von einem Salzburger Konditor kreiert, der die Nascherei nach dem verstorbenen Komponisten benannt hat. Laut Originalrezept der Konditorei Fürst befindet sich im Kern Pistazien-Marzipan, der von Nougat umschlossen ist und danach in Schokolade getaucht wird. Inzwischen werden die Mozartkugeln industriell gefertigt. Da die Schutzrechte fehlen, hat jede Firma ihre eigene Rezeptur. „Mi eima Mofardgugel im mud ka mam kau nof prechn.“ warnt Lugo. Also einfach still genießen.
Hofapotheke Bildquelle: Snotty (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alte_fürsterzbischöfliche_Hofapot heke_(Salzburg).JPG), „Alte fürsterzbischöfliche Hofapotheke (Salzburg)“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode
Café Tomaselli Bildquelle: Diego Delso (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Café_Tomaselli,_Salzburgo,_Austr ia,_2019-05-19,_DD_54.jpg), https://creativecommons.org/licenses/by- sa/4.0/legalcode