Salzwiesen

Du bist nun am westlichen Ende des künstlich aufgeschütteten Bereichs gelangt (vgl. Station 1). Nach Westen hin erstrecken sich nun über viele Kilometer die Salzwiesen. Salzwiesen zählen zu den bedeutendsten Lebensräumen am Rande des Wattenmeeres. Sie sind die natürliche Vegetation entlang des Wattenmeeres und stellen den Übergang vom Meer zum Land dar. Da die Wasser-Land-Linie sich durch die Gezeiten ständig verändert, hat sich auch die Vegetation entsprechend eingestellt. Die hier vorkommenden Pflanzen haben sich an den ständig wechselnden Lebensraum hervorragend angepasst. Anhand der Überschwemmungshäufigkeit werden Salzwiesen in drei verschiedene Zonen eingeteilt, wobei diese starre Einteilung nicht wirklich funktioniert, denn jede Salzwiese ist durch die örtlich vorherrschenden Gegebenheiten einzigartig. Je weniger oft ein Bereich der Salzwiese von Meerwasser geflutet wird, desto artenreicher ist die hier vorkommende Flora. Die Quellerzone ist die meerwärts liegende Zone und wird, wie der Name schon verrät, von dem Queller dominiert. Der Queller ist eine dickfleischige Blütenpflanze, welche extrem salztolerant ist. Die Quellerzone liegt unterhalb bis mittig des mittleren Hochwassers und wird regelmäßig überschwemmt. Landwärts schließt sich die Andelzone an, die den eigentlichen Rand der Salzwiese definiert. Diese Zone wird 100 bis 200-mal im Jahr überflutet und wird vom Andelgras dominiert. Es ist ein salztolerantes Grasgewächs. Außerdem wachsen hier die Standsode, der Stranddreizack und die Strandaster. Landwärts schließt sich die letzte Zone der Salzwiesen an: die Rotschwingelzone. Sie wird nur noch etwa 20 bis 50-mal im Jahr überflutet. Eine vielfältige Pflanzenwelt mit vielen verschiedenen feuchtigkeitsliebenden Gras- und Binsenarten ist typisch. Durch den Deichbau wurden viele Salzwiesen landwärts abgeschnitten und deren natürliche Entwicklung unterbrochen. Zudem werden inzwischen viele der Salzwiesen landwirtschaftlich genutzt und durch Viehbestand und Düngung zerstört.
Salzwiesen-Zonen
Queller