St.-Petri-Dom

Der St.-Petri-Dom ist das Wahrzeichen von Schleswig. Der Dom dominiert die Stadtsilhouette und zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten in Schleswig-Holstein. Bis heute ist er ein Symbol mittelalterlicher Kirchengeschichte in Norddeutschland. Hier liegen die Anfänge des Schleswiger Bistum, welches jahrhundertelang die Region prägte. Nachdem das Bistum 948 gegründet worden war, verlegte man den Standort der Missionskapelle vom Südufer der Schlei an das Nordufer und legte damit den Grundstein der heutigen Besiedlung von Schleswig. Ob es hier bereits zuvor eine Siedlung gab, ist bis heute nicht geklärt (vgl. Station 1). Mit der Gründung des Bistums muss es auch zum Bau einer ersten Kirche gekommen sein, bisher hat man von solch einem Bauwerk keine Spuren gefunden. Die ersten Bauteile des heutigen Doms gehen auf einen Vorgängerbau zurück, der um 1100 errichtet wurde. Aus dieser Zeit stammt beispielsweise das Petri Portal und Teile der heutigen Querschiffe. Bis heute ist unklar, ob dieser Vorgängerbau je vollendet wurde, oder im heutigen Bau aufging. In den kommenden Jahrhunderten kam es immer wieder zu Erweiterungen des Doms. Dadurch entstand der heutige Bau über einen Zeitraum von etwa 200 Jahren, wobei der Bau erst im 15. Jahrhundert vollendet wurde. Die Bauleistung der damaligen Handwerker wird einem erst richtig bewusst, wenn man bedenkt, unter welchen Umständen und mit welchen Mitteln damals der Kirchenbau errichtet wurde. Zu dieser Zeit gab es weder Baukräne noch Baugerüste aus Metall. Nicht einmal Baupläne waren vorhanden, oder wenn, nur rudimentär skizziert. Es ist unbekannt, wie oft es auf der Baustelle zu Unfällen kam. Die Steine für den Kirchenbau kamen per Holzwagen, teils von Tieren gezogen, zur Baustelle. Daher war es wichtig, dass die Brennerei für die Ziegelsteine nicht zu weit entfernt war. Sie mussten alle per Hand geformt, zum Brennen per Hand umgeschichtet und anschließend zur Baustelle transportiert werden. Dort angekommen wurden sie über Leitern und hölzerne Gerüste an ihren Zielort gebracht. Vereinzelt gab es auch sogenannte Laufkräne, wo ein Arbeiter in einem Laufrad lief, um den Stein in die Höhe zu heben. Kleinere Dreibockkräne legten die Steine dann in ihre Position. Der heutige Kirchturm ist noch deutlich jüngeren Datums und wurde erst 1894 im Stil der Neogotik fertiggestellt, nachdem der damalige deutsche Kaiser Wilhelm II. den Wunsch eines Kirchturms geäußert hatte. Der Turm ist 112 Meter hoch und erscheint bis heute deutlich zu hoch für die übrigen Proportionen des Baus.
alte Ansicht vom St.-Petri-Dom