Lebensräume
Die Schönower Heide ist eine typische trockene
Heidelandschaft. Auf den ersten Blick sieht die
Landschaft recht monoton aus: der sandige
Boden wird von Gras, kleinen Sträuchern und
vereinzelten Bäumen bewachsen. Erst bei
genauem Hinsehen erkennt man ganz
unterschiedliche Biotope dicht nebeneinander.
Über 200 verschiedene Pflanzenarten wurden in
der Heide bisher entdeckt.
Trockene, unbewachsene bzw. wenig
bewachsene Dünenbereiche stellen den
extremsten Lebensraum in der Heide dar. Auf
den offenen Sandflächen herrschen starke
Temperaturschwankungen und fallender Regen
versickert rasch im sandigen Boden. Die
wenigen hier vorkommenden Pflanzen wie
Gräser, Moose und Flechten haben sich an den
kargen Standort hervorragend angepasst.
Der flächenmäßig größte Teil der Schönower
Heide wird von Gräsern, Kräutern,
Heidepflanzen und anderen kleinen Büschen
besiedelt. In der Fachsprache spricht man von
einem sogenannten Sandmagerrasenbiotop,
denn der Boden ist nährstoffarm und erlaubt
nur wenigen spezialisierten Pflanzen, hier zu
gedeihen. Die hier wachsenden Pflanzen
festigen den Boden und bilden eine dünne
Bodenkrume aus. Ohne diesen Bewuchs würde
der lockere Sand ansonsten vom Wind bewegt
und zu neuen Dünen aufgeweht werden.
Besonders das Silbergras und das Straußgras
kommen in der Schönower Heide zahlreich vor.
Beide Gräser können lange Trockenphasen und
Temperaturen bis 60°C aushalten und damit
diesen extremen Lebensraum besiedeln.
In manchen Dünentälern und kleinen Senken
kommen vereinzelte Seen, Feuchtbiotope und
sogar Moore vor. Das Wasser wird aus kleinen
Quellen, den Niederschlägen oder aus Tau
gewonnen. Dadurch konnten sich diese
feuchten Biotope trotz des extrem trockenen
Umfeldes entwickeln. Heute stellen diese
Biotope für eine Vielzahl von Tieren wichtige
Rückzugsorte dar, hier finden sie Wasser und
Nahrung zum Überleben.