Osthofentor

Das Osthofentor aus dem Jahr 1526 ist eines der letzten erhaltenen Stadttore der Soester Stadtmauer. Ursprünglich gab es zehn Stadttore im Mauerring, die den Zugang zur mittelalterlichen Stadt schützten. Die stadtauswärtige Seite ist meist prächtig verziert und erinnert weniger an ein Verteidigungsbau, sondern vielmehr an ein repräsentatives Bauwerk. Maßwerk schmückt die beiden Erker und die kleinen Fenster. Dadurch wollte Soest möglicherweise nach dem Ende der hanseatischen Handelszeit seinen Stolz als Handelsstadt zeigen. Diese Erker könnten jedoch auch für einen besseren Rundumblick bei der Verteidigung sinnvoll gewesen sein. Die genauen Gründe für das Aussehen des Tores sind nicht mehr abschließend zu klären. Benannt ist das Tor nach dem Osthofen. Nachdem der Stadtmauerring um 1180 vollendet war, wurde die Stadt Soest auf Geheiß des damaligen Kölner Erzbischofs und Stadtherrn Philipp I. von Heinsberg in sechs verschiedene Stadtbezirke („Hofen“) eingeteilt. Die genauen Gründe dieser Einteilung sind bis heute nicht abschließend geklärt. Möglicherweise dienten sie der Verteidigung: jeder Bürger in einem der Stadtbezirke war für die Verteidigung der angrenzenden Stadtmauer zuständig. Jeder Hofen hatte mindestens ein Stadttor und eine Hauptstraße zum Stadttor.
Hofe in Soest Nordhofe: Brüdertor, Schültingertor, Walburgertor, Hauptwege sind die Brüderstraße und die Walburgerstraße Große Westhofe, auch Nöttenhofe: Nöttentor, Hauptweg ist die Nöttenstraße Kleine Westhofe: Jakobitor, Hauptweg ist die Jakobistraße Paulihofe: Paulitor, Hauptweg ist die Paulistraße Thomaehofe: Grandwegertor, Thomaetor, Hauptweg sind der Grandweg und die Thomaestraße Osthofe: Osthofentor, Hauptweg ist die Osthofenstraße
(Große) Nordhofe
Osthofe
Thomaehofe
Paulihofe
Kleine Westhofe / Jakobihofe
Große Westhofe / Nöttenhofe
Osthofentor mit Erker
Osthofentor
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