Haus zur Rose
Das Haus zur Rose zählt zu den schönsten
Fachwerkhäusern in Soest und stammt aus
dem späten 16. Jahrhundert. Die prächtigen
Verzierungen unterstreichen den Reichtum des
Erbauers. Wahrscheinlich war es ein
wohlhabender Handelsmann. Im Giebel erkennt
man, dass die oberen Etagen deutlich flacher
sind, was darauf hindeutet, dass dieser Bereich
als Lagerfläche genutzt wurde.
Um solch ein großes Fachwerkhaus zu
errichten, benötigte man im 16. Jahrhundert
viel Zeit und zahlreiche Arbeitsschritte. Bauholz
kam damals natürlich nicht aus dem Holzhandel
mit dem LKW direkt zur Baustelle.
Das Holz musste während der Wintermonate im
Wald geschlagen werden. Die benötigten
Stämme wurden per Hand mit einer Axt oder
Bügelsäge zugerichtet und zum Trocknen
gelagert. Mit Muskelkraft oder mithilfe eines
Ochsen- oder Pferdekarrens wurden die
zugesägten Stämme zur Baustelle in der Stadt
transportiert. Seilzüge und viele Bauhelfer auf
Holzgerüsten brachten die Balken in Position.
Vergleicht man die damaligen Mittel und
Arbeitstechniken mit dem Hausbau heute,
bekommt man ein Gefühl für die enorme
Arbeitsleitung und die damit verbundene
Bauzeit.
Nimm dir etwas Zeit und entdecke das
Fachwerk des Hauses zur Rose.