St. Petrikirche

Bereits im 8. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine einschiffige Kirche. Damit ist die St. Petrikirche nicht nur die älteste Kirche in Soest, sondern auch eine der ersten Kirchenbauten Westfalens. Der Kölner Bischof gründete diese Kirche als eine von 12 „Urpfarreien“ zwischen Rhein und Weser, um die Region großflächig und rasch zu christianisieren. Sein Hauptziel war letztlich, damit seine Macht und seinen Einfluss in Westfalen bis an die Weser auszubauen. Bis ins späte 12. Jahrhundert war die St. Petrikirche die einzige Pfarrkirche von Soest, sodass sie auch als „alde Kerk“ bezeichnet wird. Der heutige Kirchenbau entstand um 1150, doch es folgten mehrere Um- und Anbauten. Ab 1200 begann der Umbau zu einer gotischen Kirche, der Chor wurde im 14. Jahrhundert verändert und der Kirchturm erhielt erst im frühen 18. Jahrhundert sein heutiges Aussehen. Trotz dieser zahlreichen Umbauten hat sich die Kirche ihr ursprüngliches Erscheinungsbild bewahren können. Die St. Petrikirche wurde komplett aus „Grünsandstein“ errichtet. Es ist ein grünlich schimmernder Stein, der in der Region seit dem Mittelalter abgebaut wurde. Zahlreiche Gebäude in Soest sind daraus errichtet worden – manche sprechen daher auch vom „Soester Sandstein“. Genau genommen ist es jedoch gar kein Sandstein, sondern ein sehr sandiger Kalkstein, der offiziell als Anröchter Stein bezeichnet wird. Der Stein besteht zu etwa 33 % aus Karbonat, zu etwa 31 % aus Quarz (Sand) und zu etwa 21 % aus Glaukonit (die übrigen Anteile sind Gesteinsbruch). Und genau dieser Glaukonit verleiht dem Stein seine so charakteristische grünliche Farbe. Glaukonit ist ein Mineral, welches sich durch Umwandlung aus anderen Mineralen im marinen (untermeerischen) Bereich bildet. Abgelagert wurde dieser Kalksandstein während der geologischen Zeit der Oberkreide in einem flachen, warmen Schelfmeer. Im Stein können daher verschiedene Fossilien entdeckt werden, beispielsweise versteinerte Muscheln, Schnecken, Seeigel oder Schwämme.
Grünsandstein, Detailaufnahme