altes Rathaus

Im Jahr 1659 kam es zu einem verheerenden Stadtbrand, bei dem weite Teile der Stadt zerstört wurden, unter anderem auch das Rathaus aus dem Jahr 1279. Im Jahr 1667 wurde - wie man an der Fassade ablesen kann - mit dem Bau des frühbarocken Rathauses begonnen. Zum Bau des Rathauses nutzte man damals teils die alten Ziegelsteine des abgebrannten Gebäudes. Betrachtet man sich die Ziegelsteine an dem Rathaus genauer, sieht man sofort, dass jeder Ziegel eine ganz individuelle Form aufweist.
Ganz oben auf dem Sandsteinportal steht eine Figur des Götterboten Merkur [1], er ist der Patron der Händler. Darunter findet man das Wappen des Schwedischen Königs [2] und das Wappen von Stade [3]. Seitlich stehen Figuren von Prudentia (Klugheit) [4] und Justitia (Gerechtigkeit) [5]. Die lateinische Inschrift [6] lautet „JUSTITIA ET PIETAS PAX ET CONCORDIA VERNENT“ was übersetzt heißt „Gerechtigkeit und Frömmigkeit, Friede und Eintracht mögen blühen“.
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Der Ratskeller von Stade ist einer der ältesten in Deutschland und wurde bereits 1305 erwähnt. Da der Keller des Rathauses beim Stadtbrand nicht zerstört wurde, sind hier die Gewölbe des 13. Jahrhunderts erhalten. Im Mittelalter waren Ratskeller bedeutende Treffpunkte der Bürger, vor allem jedoch der Ratsherren. Nicht selten wurden hier bei Wein und Bier noch zu später Stunde Handelsgeschäfte gemacht oder Ratsbeschlüsse gefasst.
 OpenStreetMap contributors
durch den Stadtbrand zerstörte Fläche Grafik in Anlehnung an: Stadtansicht in Bohmbach und Schäfer (2009), Seite 67
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