Stadtgeschichte
Die Anfänge von Stade liegen in einer Siedlung
etwa drei Kilometer südwestlich der heutigen
Altstadt. Um das Jahr 670 entstand dort an der
Schwinge eine erste Siedlung mit Burg. Dieser
Siedlungsplatz war gut gewählt und befand sich
auf einer natürlichen Sanddüne oberhalb der
Niederung. Heute wird dieser verlassene
Siedlungsbereich als Thuner Burgwall oder
Schwedenschanze bezeichnet – mit den
Schweden hatte diese Burganlage jedoch nichts
zu tun. Um das Jahr 800 gründete sich eine
weitere Siedlung, dieses Mal im Bereich der
heutigen Altstadt von Stade. Damit existierten
im 9. Jahrhundert zwei Siedlungen
nebeneinander.
Um das Jahr 900 wurde die Siedlung südlich
der heutigen Altstadt aufgegeben. Stattdessen
errichtete man im Bereich des heutigen
Spiegelbergs – den es damals noch nicht gab –
eine erste Burg. Hierfür schüttete man das
Areal um etwa zwei Meter auf. Außerdem hob
man ein Hafenbecken aus und legte damit den
Grundstein zum Hansehafen.
Um das Jahr 1000 wurde Stade von dem
Grafengeschlecht der Udonen regiert. Im Jahr
994 wurde Stade erstmals als „Stethu“
schriftlich erwähnt, damals wurde die Siedlung
durch Wikinger zerstört. Anschließend bauten
die „Stader“ ihre Stadt wieder auf. Im Zuge
dessen erhöhten sie den Spiegelberg erneut
und errichteten eine neue Burg. Darüber hinaus
schützten sie die Siedlung mit einem Ringwall.
Ab dem späten 10. Jahrhundert baute der
Bremer Erzbischof seinen Territorialanspruch
immer stärker aus und eroberte unter anderem
das Kloster Heeslingen, welches zuvor unter
der Herrschaft der Stader Grafen stand. Nun
wollte der Bischof auch die Macht über Stade
erlangen, sodass es im Laufe des 11.
Jahrhunderts zu längeren
Auseinandersetzungen zwischen dem Bremer
Bischof und den Stader Grafen kam. Um 1038
erlaubte der damalige deutsche Kaiser dem
Bremer Bischof, in Stade einen Markt mit
Münzprägestätte zu gründen, sodass sich
innerhalb der Stadt Parallelstrukturen
entwickelten. Mit dem Tod des letzten Stader
Grafens im Jahr 1144 wurde das Problem
jedoch nicht gelöst, da nun auch der deutsche
Kaiser die Macht über Stade haben wollte. Erst
1236 wurde dieser Konflikt gelöst. Damals
erlangten die Bremer Erzbischöfe die Herrschaft
über Stade – die sie bis zum Dreißigjährigen
Krieg ausübten. Die Zeit vom 13. bis zum 17.
Jahrhundert war die Blütezeit Stades.
Mit dem Beginn des Dreißigjährigen Krieges
wurde die Stadt durch dänische und später
schwedische Truppen besetzt. Damit endete die
erfolgreiche Handelszeit Stades. Die Stadt
wurde zu einer Landesfestung ausgebaut und
die Bürger mussten teils hohe Steuern und
Abgaben leisten. Auch mit dem Ende des
Krieges besserte sich die Lage kaum.