Bäckerstraße

Bei dem Stadtbrand von 1659 wurden die Fachwerkbauten in der Bäckerstraße nicht zerstört, sodass man hier eine Idee davon bekommt, wie das frühneuzeitliche Stade einst ausgesehen hat. Im Mittelalter und bis weit in die Neuzeit prägten ganz unterschiedliche Fachwerkhäuser die Gassen von Stade. Schon in der Antike errichteten beispielsweise die Römer erste Bauten, die den heutigen Fachwerkhäusern ähnlich sind. Dennoch ist die heute verbreitete Fachwerkbauweise eine „Erfindung“ des Mittelalters. Zunächst nutzte man die sogenannte Ständer- oder Geschossbauweise. Als Ständer werden alle senkrecht stehenden Balken eines Fachwerkhauses bezeichnet. Im Laufe des Mittelalters benötigte man jedoch immer höhere Häuser, um Wohnraum zu schaffen. Also entstand im Laufe des 15. Jahrhunderts die sogenannte Stockwerkbauweise, auch als Rähmbauweise bezeichnet. Damit war die Konstruktion nicht mehr von der Länge eines Baumstammes bzw. Balkens abhängig, sodass höhere und größere Fachwerkbauten errichtet werden konnten. Um diese grundlegende Konstruktion noch zu verstärken, entstanden unterschiedlich geformte Verstrebungen in der Holzkonstruktion, um dem Bau eine noch höhere Stabilität zu geben.
Die senkrechten Ständer der Innen- und Außenwände tragen die Lasten der Holzkonstruktion. Sie sind immer ein Stockwerk hoch und reichen von der Schwelle bis zum jeweiligen horizontal aufliegenden Rähm .
Bei der Ständerbauweise reichen die Ständer bis unter das Dach und bilden damit das Grundgerüst des Hauses. Durch die Länge der Bäume bzw. durch die Länge der Balken war die Höhe des Hauses vorgegeben.