Hahnentor

Ein besonderes Haus in der „Steilen Straße“ ist das sogenannte Hahnentor aus der Zeit um 1658. Das Hahnentor begrenzte den ehemaligen Mühlenhof. Diese Hofanlage mit Wassermühle wurde ursprünglich vom 1132 gegründeten Prämonstratenserstift St. Georg (vgl. Station 19) errichtet und war ein wichtiger Wirtschaftshof des Klosters. Rund um das „Hahnentor“ sind kleinere Handwerkerhäuser aus der Zeit zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert erhalten. Abseits der Hauptstraßen des mittelalterlichen und neuzeitlichen Stades lebten die Handwerker in deutlich bescheideneren und kleineren Häusern. In der Neuzeit war das Leben eines Handwerkes von harter Arbeit geprägt. Sie gehörten der städtischen Mittelschicht an und waren in Zünften organisiert. Fast alle Handwerksberufe des Mittelalters hatten den sogenannten Zunftzwang. Die Zünfte regulierten nicht nur die Ausbildung und Arbeitsbedingungen, sondern auch Preise und Qualität der Produkte. Sie sicherten die soziale Stellung der Handwerker und schützten vor Konkurrenz. Oftmals übernahm der Sohn den Beruf des Vaters und lernte als Lehrling das Handwerk in dessen Werkstatt. Nach der Gesellenzeit ging es meist auf die „Walz“ (Wanderschaft), um Erfahrungen zu sammeln. Meister zu werden, erforderte eine bestandene Meisterprüfung und finanzielle Mittel für die Einrichtung einer eigenen Werkstatt.
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Gewerke im 14. Jahrhundert Grafik in Anlehnung an: Bohmbach und Schäfer (2009)
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