Ss. Cosmae et Damiani

Ab Mitte des 11. Jahrhunderts baute der Bremer Bischof seine Macht in Stade immer weiter aus. Im Jahr 1063 hatte er Teile der Stadt vom damaligen deutschen Kaiser als geistliches Lehen erhalten (vgl. Station 1). Auch wenn Stade um 1200 nur etwa 1.500 Einwohner hatte (um 1400 waren es 4.000: damals eine größere Stadt), gab es schon damals zahlreiche Kirchen und Klöster. Die Stadt wurde – mit den jeweiligen Kirchen im Zentrum - in verschiedene Stadtbereiche eingeteilt: St. Georg im Klosterviertel, Ss. Cosmae et Damiani im Kaufmannsviertel, St. Wilhadi im Bischofsviertel, St. Nicolai im Fischerviertel und St. Pankratii im Burgviertel. Damit gab es bis ins 18. Jahrhundert fünf Stadtkirchen. Zusätzlich gab es zwei Klöster und weitere kirchliche Einrichtungen. Es zeigt, welche große Bedeutung die Religion damals in der Stadt gespielt hat. Heute sind nur noch zwei der mittelalterlichen Kirchen erhalten. Die Kirche Ss. Cosmae et Damiani zählt zu den ältesten Kirchen in Stade und wurde wahrscheinlich schon zu Zeiten der Stadtgründung von den Grafen von Stade errichtet, später war sie im Besitz des Bremer Bischofs. Der heutige, frühgotische Bau stammt ursprünglich aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, wurde jedoch seitdem mehrfach umgebaut und erweitert. Besonders der Stadtbrand von 1659 zerstörte große Teile der Kirche, unter anderem die gesamte Innenausstattung und den Turm. Nach dem Brand entstand um 1685 die bis heute sehr charakteristische, barocke Turmhaube.
Die Städte im Mittelalter waren - verglichen mit den heutigen Bevölkerungszahlen - klein. Daher galten zum Ende des Mittelalters Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern bereits als Großstadt. Die meisten Städte waren Kleinstädte mit weniger als 2.000 Einwohnern.