Spiegelberg
Der Spiegelberg ist kein natürlicher Hügel,
sondern wurde künstlich geschaffen.
Archäologische Untersuchungen vermuten,
dass ein erster Burghügel um das Jahr 900
aufgeschüttet wurde. Zwischen dem frühen 10.
Jahrhundert und dem Abriss der Burganlage
Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Burg auf
dem Spiegelberg mehrfach verstärkt. Im Zuge
der Burgverstärkungen kam es wiederholt zu
einer Aufschüttung des Spiegelbergs, sodass
der Hügel heute eine Höhe von 9 Meter über
Normalnull hat.
Mit dem Abriss der Burg im 13. Jahrhundert
wurde der Spiegelberg mit Wohnhäusern
bebaut. Als Zentrum des neuen „Stadtviertels“
errichtete man die Kirche St. Pankratius. Im
14./15. Jahrhundert wurde die Kirche
umgebaut bzw. erweitert. Auch nach dem
Stadtbrand von 1659 baute man die Kirche
wieder auf. Als sie jedoch im 18. Jahrhundert in
baufälligem Zustand war, riss man sie ab,
sodass sie aus dem Stadtbild verschwand. Das
alte Pfarrhaus aus dem Jahr 1800 (Spiegelberg
4) ist das letzte Zeugnis der einstigen Kirche
und seiner langen Geschichte.
Eines der ältesten Häuser auf dem Spiegelberg
ist das Fachwerkhaus „Spiegelberg 9“, welches
um 1660 nach dem Stadtbrand errichtet wurde.
Es lässt erahnen, wie die Bebauung auf dem
Spiegelberg einst ausgesehen hat.
Auch wenn es inzwischen einige archäologische
Grabungen und Untersuchungen am
Spiegelberg gab, sind weiterhin viele Fragen zu
diesem „Hügel“ offen. Klar ist hingegen, dass
der Spiegelberg eine herausragende Bedeutung
für die Geschichte Stades hatte.
Interessanterweise findet man einen ganz ähn-
lichen Burghügel mit Burganlage auf der ande-
ren Seite der Elbe in Itzehoe. Möglicherweise
wurden beide Burgen gemeinsam errichtet,
nicht nur um die Städte Itzehoe und Stade zu
schützen, sondern auch um die Elbe zu überwa-
chen und damit den Handelsverkehr auf dem
Fluss zu kontrollieren.