Der Übergang
Nach einem kurzen Gang durch einen Wald
kommst du an eine Wiese im Wald. Du
befindest dich am Übergang zwischen zwei
völlig unterschiedlichen Biotopen.
Hier im Wald bist du von Bäumen umgeben, die
ununterbrochen über ihre Blätter Wasser
verdunsten. Dadurch ist die Luftfeuchtigkeit im
Wald deutlich höher, als auf der offenen Wiese.
Eine ausgewachsene Buche transpiriert
(verdunstet) beispielsweise an einem typischen
Sommertag so viel Wasser, wie in sechs
Badewannen passen würde. Dadurch ist mehr
Wasser in der Luft und kühlt diese ab. Die
Bäume im Wald bremsen zudem den Wind und
verhindern damit den Luftaustausch. So
herrscht im Wald gewöhnlich eine relativ
konstante Temperatur. Nachts ist es oftmals
wärmer und tagsüber kühler als in den
umliegenden offenen Landschaftsbereichen.
Auf dem offenen Feld hingegen fehlt der
ausgleichende Effekt der Bäume. Der Boden
wird nur von einer dünnen Gras- oder
Strauchschicht bedeckt. Dadurch sind auf dem
Feld die Wasser- und Temperaturverhältnisse
einer deutlich größeren Schwankung
unterworfen.
Insbesondere im Spätherbst kann man dies
sehr gut beobachten: der Wald ist wärmer und
der bodennahe Bewuchs ungefroren. Auf dem
Feld hingegen ist durch die fehlenden Bäume
die Kälte bis an den Boden herangekommen.
Die hier wachsenden Pflanzen, beispielsweise
das Gras, sind dann von einer Eisschicht
bedeckt – dem Raureif.
Auf dem Weg ins Naturschutzgebiet Stilleking
wirst du zunächst das Ökosystem Wald
kennenlernen, anschließend die Geheimnisse
der offenen Graslandschaft erkunden.