Geologie der Region

Das Naturschutzgebiet Stilleking umfasst mehrere kleine Täler, die sich in die Hochebene eingegraben haben. Eine dünne Bodenschicht bedeckt fast überall das unterlagernde Gestein und bildet damit eine typische Mittelgebirgs- landschaft (vgl. Station 10). An dieser Stelle kann man im Bereich des Weges jedoch einen kleinen Einblick in die Gesteine des Untergrundes bekommen. Unter der dünnen Bodenschicht, die sich in den letzten Jahrtausenden gebildet hat, liegen die Gesteinsabfolgen des Rheinischen Schiefergebirges. Vom Namen her denkt man zunächst, dass das Rheinische Schiefergebirge wahrscheinlich zu großen Teilen aus Schiefergesteinen aufgebaut ist. Dies ist jedoch keinesfalls so. Große Bereiche dieses heutigen Mittelgebirges werden durch tektonisch stark gefaltete Sand- und Tonsteine gebildet, die teilweise sehr komplex verfaltet und verschoben sind. Störungen und Verschiebungen verkomplizieren den inneren Aufbau sehr. Dadurch können auf engstem Raum ganz verschiedene Gesteine vorkommen. Wir erinnern uns an die Landschaftsgeschichte bei Station 10. Das Hochgebirge des rechtsrheinischen Schiefergebietes entstand durch die variskischen Gebirgsbildung (vor etwa 250 bis 420 Millionen Jahren). Doch was sind das für Gesteinsschichten, die hier aufgefaltet wurden? Ihre Geschichte der Entstehung beginnt im Devon (vor etwa 361 bis 418 Millionen Jahren). Damals sah es hier noch völlig anders aus. Ein flaches, warmes (tropischen) Meer bedeckte die Region. Am Meeresboden kam es zur Ablagerung von Sand und Schlamm, hier und da kamen kleine Korallenriffe vor. Die Schiefer- gesteine haben sich also über Millionen von Jahren aus den schlammigen Ablagerungen gebildet, wurden dann aufgefaltet und sind anschließend zu großen Teilen verwittert. Es folgte ein mehrere Millionen Jahre langer Prozess aus neuen Ablagerungen und permanenter Verwitterung. Wird die Gesteins- schicht nicht von Boden überlagert, wird diese sichtbar. An dieser Stelle kannst Schiefer entdecken. Heute liegt es an Geologen, den teils sehr komplexen Aufbau der hier vorkommenden Gesteine zu entziffern. Bis heute sind nicht alle Rätsel des Rheinischen Schiefergebirges gelöst, insbesondere je kleiner eine Struktur ist. Denn nur an wenigen Stellen sind die Gesteine des Gebirges gut zu studieren, meist sind sie von Böden bedeckt.
Schiefergestein direkt auf dem Weg
Lugo vergleicht die Faltung von Gesteinen immer gerne mit einem Marmorkuchenteig, den man etwas zu lange geknetet hat. Nur ist die Geologie etwas komplexer und es handelt sich nicht nur um zwei Farben, sondern um zahlreiche Gesteinsarten. Trotzdem ist so ein Marmorkuchen verdammt lecker…