Blick in die Zukunft
Derzeit wandelt sich das Klima rasant, man
kann davor nicht mehr die Augen verschließen.
Diese klimatischen Veränderungen werden auch
das Naturschutzgebiet Stilleking maßgeblich
beeinflussen. Inzwischen gibt es Anzeichen
dafür, dass sich das Klima besonders in den
Bergregionen schneller wandelt als im
umliegenden Flachland – die Gründe hierfür
sind bisher unbekannt.
Da es bisher kaum Untersuchungen zu dem
Einfluss des Klimawandels auf einzelne Biotope
gibt, kann man bisher nur mutmaßen, wie sich
die höheren Temperaturen, geringere
Niederschläge und vermehrte Stürme auf das
Gebiet auswirken werden.
Die kleinen Quellen im Stilleking entwässern
das Gebiet und speisen die Bäche. Der
Klimawandel wird kaum Auswirkungen auf die
Produktivität der Quellen haben, denn das
etwas wärmere Grundwasser sollte die Leistung
der Quellen nicht beeinflussen. Nachdem das
Wasser jedoch den Quellbereich verlassen hat,
trifft es auf eine wärmere und trockenere
Landschaft. Dadurch versickert mehr Wasser in
der Fläche, sodass sich der Abfluss aus dem
Gebiet verringern könnte. Weniger Wasser
flussabwärts würde die dort liegenden
Landschaft teils stark beeinflussen.
Derzeit wird das Naturschutzgebiet zu weiten
Teilen nur von einer dünnen Bodenkrume
bedeckt, darunter liegen mächtige
Gesteinspakete. Auf der relativ dünnen
Bodenschicht wachsen vor allem Gräser, kleine
Büsche und andere Pflanzen, die hier Halt
finden. Die derzeitigen Klimaprognosen
erwarten eine höhere Wahrscheinlichkeit für
Starkregen und Unwetter. Zudem werden die
Sommer tendenziell wärmer. In den warmen
Sommern trocknet der Boden aus, die Pflanzen
leiden unter der Dürre oder vertrocknen. Dann
steigt die Gefahr, dass ein Starkregenereignis
den lockeren Boden abschwemmt – mit
ungeahnten Folgen.
Dies sind nur zwei mögliche Beispiele, wie der
derzeit voranschreitende Klimawandel das
Naturschutzgebiet verändern könnte. Erst in
den kommenden Jahren bis Jahrzehnten wird
sich zeigen, wie sich das Klima entwickelt und
wie sich dies auf die Region auswirken wird.