Kampischer Hof

Der Kampische Hof ist ein ehemaliger Wirtschaftshof des Kloster Neuenkamp in Stralsund. Das Kloster Neuenkamp liegt etwa 25 Kilometer südwestlich von Stralsund und ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster, welches um 1233/1234 gegründet wurde. Rund um das Jahr 1257 erwarb der Orden das Baugrundstück direkt an der Stadtmauer von Stralsund und errichtet den Kampischen Hof als Klosterhof in der Stadt, ein sogenannter Pfleghof. Es war eine wichtige Niederlassung des Ordens, denn hier konnten die Mönche beispielsweise übernachten, wenn sie in der Hansestadt Termine wahrnahmen. Zudem wurden hier die Waren des Klosters verkauft. Auf den klösterlichen Ländereien wurden große Mengen landwirtschaftlicher Produkte produziert, die dann entweder direkt am Kampischen Hof oder auf den Märkten der Stadt angeboten wurden. Dadurch wurde die Stadtbevölkerung mehr und mehr unabhängig von einer Eigenversorgung. Dies war eine der Grundvoraussetzungen für den rapiden Aufstieg der mittelalterlichen Städte zu großen Handelsmetropolen. Wenige Jahrhunderte zuvor wäre solch eine Entwicklung undenkbar gewesen, denn damals waren die Menschen zu großen Teilen noch Eigenversorger und mussten für ihr Essen den ganzen Tag auf dem eigenen Feld schuften. Mit der Reformation wurden Kloster und Klosterhof aufgelöst und der Kampische Hof fiel zunächst an die pommerschen Herzöge, später an die Stadt Stralsund.