Rund um die Badenstraße
Die Badenstraße ist nach einem frühen
Ratsherrn von Stralsund benannt.
Zahlreiche Handelshäuser aus dem 13. bis 19.
Jahrhundert zeigen eine Vielzahl verschiedener
Baustile. Sie sind Zeugnis der langen
Handelstradition in Stralsund. Dabei werden die
Bauten stadtauswärts zunehmend schlichter
und kleiner – die teuersten Wohnlagen waren
bereits im Mittelalter in der Nähe des
Rathauses und der Nikolaikirche.
In unmittelbarer Nähe zum Rathaus wohnten
die wohlhabenden Ratsherren, welche die
Geschicke der Stadt leiteten und die auch die
größten Handelsflotten besaßen. Besonders in
Stralsund lag die Macht der Stadt meist in den
Händen von nur wenigen Familien. Es kam
immer wieder zu Zwist zwischen dem Rat und
den Bürgern, denen die Macht des Stralsunder
Stadtrates zu groß wurde. Man sprach von
„Stadttyrannen“.
Auch zwischen der Hanse und dem Stadtrat gab
es hin und wieder Streitigkeiten. Die Hanse
warf 1385 dem Stadtrat vor, zu wenig gegen
die Seeräuber vor der Insel Rügen zu
unternehmen. Daran sieht man, dass das
Hansebündnis im Grunde sehr gut
funktionierte, da die Händler von dem Bündnis
profitierten, es aber auch immer wieder zu
Streit um Macht und Geld innerhalb des
Bündnisses kam.
Neben den großen hanseatischen
Flottenverbänden, die von den mächtigen
Handelsfamilien geleitet wurden, gab es auch
eine Reihe weiterer Kaufleute, die von dem
Handel der Hanse profitierten. Sie lebten in den
kleineren Handelshäusern, die weiter Richtung
Stadtrand lagen. Dabei ist bisher unklar, ob
diese kleineren Händler eigenständige Boote
hatten oder auf den Schiffen größerer
Handelskaufleute mitfuhren und dann in den
Kontoren in Übersee unabhängig agierten. Erst
in den letzten Jahren begann die Forschung zu
diesem Thema der Hanse.