Dorfmauer

Die Mauer von Sulzfeld wurde um 1470 errichtet und im Zuge der Gegenreformation verstärkt. Die Mauer besteht aus Gestein des Oberen Muschelkalks. Dieses wurde vor 243,3 bis 239,5 Millionen Jahren abgelagert. Damals war Mainfranken von einem tropischen Meer bedeckt. Hier lebten eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Bis heute findet man die Fossilien mancher dieser Bewohner in den Gesteinen des Muschelkalks. Bis heute findet man in den Steinen der Dorfmauer hier und da Fossilien. Besonders häufig kommen Schill-Lagen vor. Dies sind Lagen, die durch sehr viele, oftmals zerbrochene Muschelschalen bestehen. Sie sind in Sturmereignissen entstanden, als das raue Meer die am Meeresboden lebenden Muscheln aufwirbelte und deren Lebensraum zerstörte.
Der Muschelkalk wurde in relativ dünnen Bänken (10er-Zentimeter-Bereich) übereinander abgelagert. In der Geologie wird eine Gesteinsschicht mit Mächtigkeiten (Dicke) im Zentimeter- bis Meterbereich als Bank bezeichnet. Dadurch sind die Steine in der Dorfmauer alle relativ klein und dünn – also brauchte man sehr viele dieser Steine, um die Mauer um den Ort zu errichten.
Schill-Lage im Muschelkalk