Gulfhaus

Neben den ärmlichen Landarbeiterhäusern prägen bis heute die großen Bauernhäuser das Ortsbild von Suurhusen. Die Bauernhäuser wurden fast alle als ostfriesische Gulfhäuser errichtet. Dieser für Ostfriesland ganz typische Bauernhaustyp entwickelte sich ab dem 16. Jahrhundert. Die genaue Entstehung dieses doch sehr charakteristischen Bauernhauses ist bis heute unklar. Manche Quellen vermuten, dass sich das Gulfhaus aus dem niederdeutschen Hallenhaus entwickelt hat. Andere Quellen gehen davon aus, dass sich das Gulfhaus aus dem friesischen Marschenhof entwickelt hat, ein häufiger Bauernhaustyp in den Niederlanden. Die friesischen Marschenhöfe bestehen aus einem Wohnhaus und weiteren nicht an das Wohnhaus angebauten Wirtschaftsgebäuden, wie zum Beispiel einem Stall und Lagergebäuden. Diese These wird dadurch gestützt, dass damals viele niederländische Siedler nach Ostfriesland bzw. in die Krummhörn kamen und vermutlich ihr Wissen zum Hausbau mitbrachten. Man geht von mehreren Entwicklungsstufen vom friesischen Marschenhof zum ostfriesischen Gulfhaus aus.

Das Gulfhaus ist ein sogenanntes „Einraum- Haus“. Unter einem großen Dach findet man das Wohnhaus („Vörhus“) und den meist deutlich größeren Arbeits- und Stallbereich („Achterhus“). Charakteristisch ist der „Gulf“, ein großer, zentraler Lager- und Arbeitsraum. Dieser Gulf war namensgebend für diesen Bauernhaustyp.

Heute ist die Krummhörn eine Gemeinde östlich von Suurhusen. Die Krummhörn ist jedoch auch eine historische Landschaftsbezeichnung für die Region im Norden und Nordosten von Emden. Landschaftlich betrachtet gehört Suurhusen auch zur Krummhörn, auch wenn der Ort heute nicht zur Gemeinde Krummhörn gehört – sondern zu der Gemeinde Hinte.

Niederdeutsches Hallenhaus